Studie über Moderna-Vakzin

Der neue Corona-Impfstoff gegen Omikron ist da, er wirkt – und ab DANN gibt’s den Piks für den Herbst

Gerade noch rechtzeitig für die erwartete Herbstwelle kommt der neue Impfstoff. Eine erste Studie weckt Hoffnungen auf Normalität.

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Eine Pflegerin zieht eine Spritze mit dem Moderna-Impfstoff gegen Corona auf.
Eine Pflegerin zieht eine Spritze mit dem Moderna-Impfstoff gegen Corona auf.AFP

Schaffen wir es dieses Jahr endlich von einem guten Sommer in einen von Corona unbeschwerten Herbst ohne Lockdown und Pandemie-Maßnahmen zu gleiten? Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, zwei große Impfstoff-Hersteller sind bereits sehr weit mit angepassten Vakzinen, die auch mit den mutierten Omikron-Varianten zurechtkommen.

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Stehen wir vor einer neuen Corona-Herbstwelle, kommt sie vielleicht sogar schon im Sommer – oder erleben wir den ersten normalen Herbst seit Jahren? Die Hoffnung darauf, dass Omikron ja nur milde Verläufe beschert, hat sich bereits zerschlagen: Immer wieder entstehen neue Subvarianten mit zum Teil gefährlichen Eigenschaften.

So sind in Portugal gerade wieder die Zahlen hochgeschnellt – nicht nur die der Corona-Infizierten, sondern auch die der Toten. Frühere Varianten des Coronavirus breiteten sich vor allem im Winter aus, doch der Omikron-Subtyp BA.5 kommt offenbar auch mit Sommerhitze bestens zurecht.

Moderna-Studie zeigt gute Wirkung gegen Omikron-Erreger

Noch hat sich dieser Subtyp in Deutschland kaum ausgebreitet, doch die Ereignisse könnten sich bald überschlagen. Deshalb macht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Druck: Im September brauchen wir Corona-Impfstoffe, die an die Omikron-Varianten angepasst sind. Früher werden sie wohl kaum verfügbar sein, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Deutschlandfunk. Daran werde nun intensiv gearbeitet. Es gebe vielversprechende Daten von Moderna, auch mit Biontech sei man in Kontakt. Er sei zuversichtlich, dass es sehr gute angepasste Impfstoffe geben werde.

Das Unternehmen Moderna hatte am Mittwoch erste Daten zur Wirksamkeit seines angepassten Corona-Impfstoffes vorgestellt. Der Booster mit dem Namen mRNA-1273.214 ist eine Kombination aus dem ursprünglichen Moderna-Impfstoff Spikevax und einem speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoff-Kandidaten. Bei den insgesamt 437 Probanden der klinischen Studie, die das neue Präparat als zweiten Booster erhalten hatten, fanden die Wissenschaftler nach einem Monat deutlich mehr neutralisierende Antikörper als nach einer Booster-Impfung mit dem herkömmlichen Präparat, insbesondere gegen die Omikron-Variante. Die Impfung sei gut verträglich, Nebenwirkungen entsprechen denen nach dem herkömmlichen Booster.

Corona-Subvariante BA.5 ansteckender, aber „keine besonders gefährliche Variante“

Das Unternehmen kündigte an, die vorliegenden Daten in den kommenden Wochen den Zulassungsbehörden vorzulegen. Man hoffe, dass der Booster im Spätsommer verfügbar sei.

Aktuell dominiert die Omikron-Sublinie BA.2 in Deutschland, der Anteil der Untervariante BA.5 wächst allerdings, wenngleich auf niedrigem Niveau. Lauterbach nannte BA.5 aber „keine besonders gefährliche Variante“, auch wenn sie ansteckender sei als BA.1 und BA.2.

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte am Mittwoch auf Vorbereitungen für den Herbst und Winter gedrungen und drei Szenarien für die Entwicklung der Pandemie entworfen. Lauterbach bezeichnete im Interview das mittlere Szenario mit weniger gravierenden Auswirkungen als derzeit wahrscheinlichstes. Es sei nicht auszuschließen, dass es zu Virusvarianten komme, die ansteckender und gefährlicher seien. „Wir hoffen es aber alle nicht“, sagte Lauterbach. Man müsse jedoch darauf vorbereitet sein.

Lauterbach: „Mit möglichst wenigen Freiheitseinschränkungen der Lage angepasst schnell reagieren“

Der Minister nannte die Beschaffung von Impfstoffen, ein Impf- und ein Testkonzept sowie schnellere Daten aus den Krankenhäusern. „Das sind Dinge, die müssen jetzt vorbereitet werden. Daran wird auch gearbeitet bereits im Bundesgesundheitsministerium.“

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„Auf jeden Fall“ geändert und verlängert werden müsse auch das Infektionsschutzgesetz. Es läuft am 23. September aus. Die FDP fordert, noch die Expertise eines Sachverständigenausschusses abzuwarten, die bisherige Schutzmaßnahmen bewertet. Das Gutachten soll bis 30. Juni vorliegen. „Dem kann ich auch ohne Wenn und Aber folgen“, betonte Lauterbach. Alle hätten das gleiche Ziel, „mit möglichst wenigen Freiheitseinschränkungen der Lage angepasst schnell reagieren zu können“. „Da sind wir in der Pflicht, und genau so wird es auch kommen“, betonte der Minister.