Coronavirus-Varianten werden nach griechischen Buchstaben benannt
So sollen Diskriminierungen verhindert werden.

Die unterschiedlichen Varianten des Coronavirus sollen künftig nach den Buchstaben des griechischen Alphabets benannt werden. So will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Stigmatisierung der Länder verhindern, in denen die Mutanten zuerst aufgetaucht waren. Die sogenannte britische Variante B.1.1.7 heißt nach dem neuen System nun Alpha, die erstmals in Südafrika entdeckte Mutante B.1.351 wird zu Beta, die brasilianische Variante P.1 zu Gamma.
Die Neuregelung gilt nach Angaben der WHO vom Montag für Coronavirus-Varianten, die als „besorgniserregend“ oder als „von Interesse“ eingestuft wurden. Bei der sogenannten indischen Variante B.1.617 wird unterschieden zwischen der besorgniserregenden Variante B.1.617.2, die zu Delta wird, und der Variante B.1.617.1, die derzeit als „von Interesse“ eingestuft wird. Sie heißt nun Kappa.
Die wissenschaftlichen Bezeichnungen seien schwer auszusprechen und zu behalten, erklärte die WHO. „Deshalb benennen die Leute die Varianten oft nach dem Ort, wo sie entdeckt wurden, was stigmatisierend und diskriminierend ist.“
Die Bezeichnungen für die Virus-Varianten können aber nicht nur zu Vorurteilen, sondern auch zu Verwirrung führen. Die Variante B.1.1.7, die in vielen Ländern als britische Variante bezeichnet wird, heißt in Großbritannien beispielsweise auch Kent-Variante – benannt nach der Grafschaft im Südosten Englands, in der sie zuerst aufgetreten war.
Das griechische Alphabet besteht aus 24 Buchstaben – bisher ist noch unklar, welche Namen verwendet werden sollen, wenn alle griechischen Buchstaben aufgebraucht sind.