Kampf gegen das Coronavirus : Europa startet die ersten Medikamenten-Tests
In sieben europäischen Ländern haben nun Tests mit Medikamenten gestartet, die die Krankheit Covid-19 besiegen sollen. Erste Erfolge wurden bereits vermeldet.

Das bedeutet Hoffnung: In Europa beginnen klinische Tests von vier experimentellen Methoden zur Behandlung von Covid-19. Bei den Tests an rund 3200 Versuchspersonen kämen die Mittel Remdesivir, Lopinavir sowie Ritonavir (einmal mit und einmal ohne Interferon Beta und Hydroxyhloroquin) zum Einsatz, teilte die staatliche französische Forschungseinrichtung Inserm mit.
Getestet werden sollen die Mittel an Patienten in Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien, die mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind und deswegen in einem Krankenhaus behandelt werden. Der Generaldirektor im französischen Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, erläuterte, die Medikamente würden „unter strikter Aufsicht“ getestet. Es sei „sehr wichtig, es schnell und unter diesen Bedingungen zu tun“, fügte er mit Blick auf die weltweit massiven Folgen der Coronavirus-Pandemie hinzu.
Salzburg vermeldet erste Erfolge
Gute Nachrichten kommen auch aus der Salzburger Landesklinik. Sie vermeldet nun erste Erfolge bei der Behandlung von Covid-19. Demnach gibt es nach Angaben von Richard Greil, dem Vorstand der Universitätsklinik, zwei neue Medikamente und „vorsichtig gute Nachrichten“. „Ein Medikament kann den sogenannten Entzündungssturm bremsen. Die entsprechenden Daten werden demnächst veröffentlicht. Sie zeigen, dass damit eine Verminderung von 90 Prozent in der Schwere der Erkrankung zu erreichen ist“, so Greil. Beide Präparate sind bereits zuvor in China zum Einsatz gekommen und werden nun eben auch in einem Testprogramm in Salzburg angewendet. Die Mittel sollen schon in den kommenden Tagen bei schweren Fällen zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um Infusionen.
Und auch Professor Dr. Clemens Wendtner (54) vom Schwabinger Krankenhaus in München meldet, dass in seiner Infektiologie-Abteilung bereits innerhalb der nächsten beiden Wochen ein vielversprechendes neues Mittel bei Corona-Patienten eingesetzt werden soll.