Tourismus : Europa macht langsam wieder auf
Im Alpenraum fallen die Grenzkontrollen künftig wieder weg. Italien will dem Tourismus auf die Beine helfen, Spanien hadert noch.

Italien war eines der am schwersten vom Coronavirus getroffenen Länder. Bis Samstag starben in dem Land knapp 32 000 Menschen an dem Virus, doch die Maßnahmen haben auch hier gewirkt. Die erste Welle scheint überstanden. Seit dem 19. April sinkt die Zahl der aktiven Corona-Fälle. Aktuell kämpfen noch etwas mehr als 70.000 Menschen im Bel Paese gegen das Virus – und gleichzeitig kämpft das Land gegen den wirtschaftlichen Niedergang, der eng mit dem Ausbleiben des Tourismus zusammenhängt. Um der Branche auf die Beine zu helfen, öffnet Italien seine Grenzen ab dem 3. Juni wieder für Touristen aus der EU.
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Keine Quarantäne mehr für Italien-Besucher
Seine Grenzen hatte Italien zwar nie vollständig geschlossen, Einreisen aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen waren immer möglich. Touristen durften aber nicht einreisen. Alle Einreisenden mussten zudem für 14 Tage in Quarantäne. Auch diese soll ab dem 3. Juni aufgehoben werden. Neben Touristen sollen auch rund 150 000 Saisonarbeiter aus Polen, Rumänien und Bulgarien einreisen dürfen.
Wie ein Urlaub in Italien dann tatsächlich aussehen könnte, ist noch ungewiss. Strandbadbetreiber laufen Sturm gegen Vorschläge, dass Sonnenschirmreihen fünf Meter voneinander entfernt stehen müssen oder Sonnenliegen nach jedem Wechsel desinfiziert werden sollen.
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Auch Österreich rüstet sich für Tourismus
Auch andere Länder wollen sich, in dem Gefühl die Krise überstanden zu haben, wieder für den Tourismus öffnen. In Österreich, wo aktuell nur noch 1000 aktive Corona-Fälle gezählt werden, eröffnen in den nächsten Wochen touristische Einrichtungen wie Museen, Bergbahnen und Freizeitparks wieder. Dazu zählt ab Freitag auch das einst von Kaiserin Sisi bewohnte Schloss Schönbrunn in Wien. Die Besucher müssen aber einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Ohnehin haben Deutschland, Österreich und die Schweiz am Samstag die gegenseitigen Grenzkontrollen gelockert. Auch die Grenzen zu Luxemburg und Frankreich werden wieder geöffnet.

In Spanien, wo 27 000 Menschen starben und die Zahl der aktuell infizierten bei rund 58 000 Menschen liegt, sind die Pläne für Sommertouristen noch wackelig. Bislang sind die Grenzen zu, und selbst den Spaniern ist es vermutlich noch bis in die zweite Junihälfte verboten, in andere Regionen des Landes zu reisen. Zudem müssen seit dem 15. Mai aus dem Ausland nach Spanien Einreisende zwei Wochen in Quarantäne. Die Maßnahme soll so lange gelten, bis der Corona-Alarmzustand endet.