Coronavirus
Das miese Geschäft mit der Schutzkleidung
Skrupellose Betrüger wittern Gewinn – ohne Rücksicht auf Ärzte, Helfer und Kranke

Hamburg - Damit musste man rechnen – aber dass es so schlimm sein würde, das hätte wohl keiner gedacht: Geschäftemacher versuchen, sich an der Krise eine goldene Nase zu verdienen! Ein besonders krasses Beispiel: Eine Preiserhöhung für eine Schutzmaske um 3000 Prozent!
Überall wird Schutzkleidung knapp. Für Kliniken, Ärzte und Pflegeeinrichtungen wird es immer schwieriger, entsprechende Ausrüstung für das Personal zu beschaffen. Der durch die Corona-Krise drastisch gestiegene Bedarf hat laut Medien zu einer „Preisexplosion“ geführt. So ist zum Beispiel der Einkaufswert für die hochwertigen sogenannten FFP2-Atemschutzmasken innerhalb weniger Tage um 3000 Prozent von 0,45 Euro auf 13,52 Euro pro Stück gestiegen.
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Es gibt immer mehr gefälschte Artikel
Auch gefälschte Produkte werden inzwischen immer häufiger angeboten. Masken sehen echt aus, schützen aber nicht! Von dieser Entwicklung berichten NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ aufgrund gemeinsamer Recherchen. Auf dem Markt für medizinische Schutzkleidung herrschen den Berichten zufolge „Chaos“ sowie zunehmend auch unseriöse Praktiken.
„Es ist Wildwest. Jeder versucht jetzt, sich zu bereichern, die Not der Krankenhäuser auszunutzen“, sagte Olaf Berse, Geschäftsführer von Clinicpartner, einer bundesweiten Einkaufsgemeinschaft für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeeinrichtungen. Die Angebote seien zum Teil regelrecht kriminell. Filter seien nicht funktionsfähig, die Zertifikate gefälscht. Dies gefährde Patienten und Personal. Die Gewerbeaufsicht in Niedersachsen warnt den Berichten zufolge vor einem Fall von Betrug durch einen fiktiven Arzneimittelgroßhändler aus Bremen. Die Firma verschicke ein gefälschtes Zertifikat.
Karl Lauterbach (SPD) fordert eine Beschaffungsagentur des Bundes
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach forderte, dass der Staat bei der Versorgung mit medizinischer Schutzkleidung Abhilfe schaffen müsse. „Das ist nichts, was der Markt auch nur im Ansatz lösen kann“, sagte Lauterbach. Er forderte die Schaffung einer Bundesagentur, die Firmen in Deutschland mit der Produktion beauftragt.