Corona-Testzentren abrechnen, die es gar nicht gab – wegen dieser dreisten Masche ist eine 49-Jährige jetzt verurteilt worden.
Corona-Testzentren abrechnen, die es gar nicht gab – wegen dieser dreisten Masche ist eine 49-Jährige jetzt verurteilt worden. Matthias Balk/dpa

Es ist eine wirklich dreiste Idee, die eine 49 Jahre alte Frau aus Essen jetzt hinter Gitter brachte: Drei Jahre und drei Monate muss sie ins Gefängnis, weil sie Corona-Testzentren erfunden und mit angeblichen Tests sowie fingierten Impfungen mehr als eine Million Euro ergaunert hat.

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Die Masche der Betrügerin: Sie richtete Konten ein, installierte E-Mail-Adressen – fertig war die Unternehmensgründung. Mit elf Corona-Teststationen, die gar nicht existierten, und Tests, die nie gemacht wurden, sowie vermeintlichen Impfungen nahm die Verurteilte 2021 in wenigen Monaten knapp 1,1 Millionen Euro ein. Fast 925.000 Euro konnten die Ermittler noch sicherstellen. Wo der Rest der Summe abgeblieben ist? Unklar. Die mehrfach vorbestrafte Frau gab an, Schulden zurückgezahlt und ein Auto gekauft zu haben.

Betrug mit Corona-Testzentren war wirklich simpel

Im Sommer 2021 startete die Essenerin ihren Beutezug. Vom Handy aus habe sie online bundesweit am Abrechnungsverfahren mit Kassenärztlichen Vereinigungen teilgenommen. Ihr erstes „Testzentrum“ habe sie sogar mit ihrem richtigen Namen unter ihrer echten Wohnanschrift in Essen angemeldet, hieß es. Weitere folgten, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg.

Zunächst gab es Fehlschläge. So reichte die Frau den Angaben zufolge im August 2021 bei der KV Bayern einen Antrag ein, mit dem sie fast 300.000 Euro für angeblich geleistete rund 27.000 Impfungen erstattet bekommen wollte. Doch die Bayern zeigten sich zunächst misstrauisch und zahlten kein Geld aus. Auch scheiterte die Essenerin mit zwei weiteren Anträgen und fingierten Abrechnungen für Corona-Tests im Wert von insgesamt 450.000 Euro.

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Die KV Bayern zeigte sich jedoch den Angaben nach hilfsbereit und beriet die Betrügerin unbürokratisch bei ihren Antragstellungen. Danach brummte das Geschäft der Busfahrerin, auch in Nordrhein-Westfalen. Allein die KV Nordrhein soll ihr 187.533,89 Euro überwiesen haben. Der ganze Schwindel flog erst auf, als eine Bank den Verdacht der Geldwäsche hegte und den Behörden anzeigte.