Menschen demonstrieren gegen Präsident Jair Bolsonaro, der die Pandemie immer wieder geleugnet und verharmlost hat.
Menschen demonstrieren gegen Präsident Jair Bolsonaro, der die Pandemie immer wieder geleugnet und verharmlost hat. Foto:  Imago/Joedson Alves

Wegen der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie in Brasilien sind die weltberühmten Strände der Millionenmetropole Rio de Janeiro für Badegäste gesperrt worden. Vor den Stränden von Copacabana, Ipanema und Barra da Tijuca bezogen am Samstag Polizisten Stellung, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete.

„Dies ist die Zeit, um zu Hause zu bleiben“, sagte Bürgermeister Eduardo Paes. „Das Voranschreiten der Pandemie bringt uns in eine schwierige Lage. Entweder wir sind uns dessen bewusst und respektieren das Leben, oder wir werden in den kommenden Tagen eine unbeherrschbare Situation erleben.“ Für die kommende Woche kündigte Paes weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an.

Brasilien ist nach den USA das von der Pandemie am stärksten betroffene Land der Welt. Im größten Staat Lateinamerikas wurden zuletzt über 90.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden vermeldet, pro Tag sterben rund 3000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19.

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Laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha gaben 79 Prozent der Brasilianer an, dass die Pandemie außer Kontrolle geraten sei. Präsident Jair Bolsonaro hatte das Coronavirus immer wieder verharmlost und sich gegen weitreichende Schutzmaßnahmen gesperrt. Immer wieder gibt es dieser Tage Demonstrationen gegen den rechtsextremen Präsidenten. Sie werfen ihm vor, mutwillig tausende Todesopfer in Kauf zu nehmen.