Beim sogenannten Lolli-Test lutschen die Kinder 30 Sekunden lang an einem Abstrichtupfer - dem „Lolli“ (rechts).
Beim sogenannten Lolli-Test lutschen die Kinder 30 Sekunden lang an einem Abstrichtupfer - dem „Lolli“ (rechts). Foto: Imago Images/Peter Hartenfelser

Noch müssen sich die Kinder bei den Corona-Schnelltest in Schulen und Kitas ein Stäbchen bis zu zwei Zentimeter tief in die Nase stecken. Doch das könnte sich bald ändern. Mehrere Bundesländer wollen an allen Grund- und Förderschulen sowie Kitas sogenannte Lolli-Tests zum Erkennen von Corona-Infektionen anbieten.

Dazu gehört auch Nordrhein-Westfalen. Der Umfang sei gewaltig, sagte Schul-Staatssekretär Mathias Richter der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. „Wir reden hier über fast 735 000 Kinder, dafür benötigen wir derzeit Laborkapazitäten für rund 35 000 Tests am Tag“, erklärte er.

Bei der sogenannten Lolli-Methode muss kein Stäbchen in die Nase oder tiefer in den Rachen geführt werden. Kinder lutschen stattdessen 30 Sekunden lang an einem Abstrichtupfer - dem „Lolli“. Die Tupfer werden danach in einem Labor ausgewertet, wo sie am selben Tag untersucht werden. Nur wenn in dieser Sammeltestung Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt werden, müssen die Kinder am Abend nochmals zum Einzeltest. Es handelt sich um PCR-Tests, die beim Erkennen von Infektionen mit dem Coronavirus als sehr genau gelten. In Köln, Erfurt und Rostock sind die Tests bereits in Kitas und Schulen im Einsatz.

In Köln, Erfurt und Rostock sind die Tests bereits in Kitas und Schulen im Einsatz.
In Köln, Erfurt und Rostock sind die Tests bereits in Kitas und Schulen im Einsatz. Foto: Michael Reichel/dpa

Nordrhein-Westfalen sei nun das erste Bundesland, das damit beginne. Dass sie bislang noch nicht in ganz NRW verfügbar sind, hänge mit der komplexen Logistik zusammen, erklärte Staatssekretär Richter. Man brauche dafür etwa ein Dutzend geeignete Labore, ein sicheres Logistikkonzept und eine verlässliche Materialbeschaffung. „Über 400 Routen müssen täglich abgefahren, Proben eingesammelt, in die Labore gebracht und ausgewertet werden“, erläuterte er der „WAZ“.

Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey bestärkte Giffey ihre Forderung nach flächendeckenden Tests auch in den Kindertagesstätten nicht nur für das Personal, sondern auch der Kita-Kinder: „Natürlich kindgerecht. Es gibt die Spuck- und Lolli-Tests. Die müssen in die Breite gehen. Damit gibt es mehr Sicherheit und damit kann der Kita- und Schulbesuch auch abgesichert werden.“