In EU zugelassen
Corona-Impfung: Wie sich der Moderna-Impfstoff von den anderen unterscheidet
Das Moderna-Vakzin gehört wie das Mittel von Biontech/Pfizer zu den genbasierten Impfstoffen. Der Aufwand für seine Kühlung ist allerdings geringer.

Nun geht es auch in Europa Schlag auf Schlag: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am Mittwoch für einen weiteren Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 die Freigabe empfohlen. Wenige Stunden später hat die EU-Kommission dem Vakzin des US-Konzerns Moderna die Zulassung erteilt. Der Impfstoff ist nach dem Mittel des Mainzer Herstellers Biontech und des amerikanischen Pfizer-Konzerns das zweite Präparat, das nun auch in Deutschland zum Einsatz kommen kann.
Das Vakzin mit dem Namen „mRNA-1273“ ist wie das Mittel von Biontech ein sogenannter RNA-Impfstoff. Er enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen. So sollen die Viren abgefangen werden, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren können.
Einfachere Kühlung, bisher wenig Nebenwirkungen
Ein großer Unterschied zwischen beiden Impfstoffen besteht im Transport. Während der Impfstoff von Biontech/Pfizer bei Temperaturen von minus 70 Grad Celsius gelagert werden muss, benötigt der Moderna-Impfstoff zur Lagerung nur minus 20 Grad Celsius. Nach dem Auftauen hält er sich bei Kühlschranktemperaturen bis zu 30 Tage, während der Biontech-Impfstoff nur bis zu fünf Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden kann. Die weniger aufwendige Kühllogistik macht die Verteilung des Moderna-Vakzins deutlich einfacher.
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Das Mittel von Moderna hat in Testreihen eine hohe Wirksamkeit bewiesen. Das Unternehmen mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts hatte Ende November auf Grundlage seiner entscheidenden Phase-III-Studie mitgeteilt, dass sein Impfstoff eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent habe und das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf deutlich mindern könne.
Daten aus einer sogenannten Phase-I-Studie zeigten einer Veröffentlichung im New England Journal of Medicine zufolge zudem, dass die durch den Impfstoff ausgelöste Immunantwort mehrere Monate deutlich im Blut nachweisbar sei. Das Ergebnis könnte darauf hindeuten, dass die Moderna-Impfung über einen längeren Zeitraum Schutz gegen Covid-19 bietet. Ein Nachweis ist das aber nicht.
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In den Tests wurden bisher nur kurzzeitige Nebenwirkungen festgestellt, welche eher leicht auftraten: Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen. Allerdings fehlen wegen der nur wenige Monate langen Erprobungszeit noch längerfristige Daten zur Sicherheit des Präparats und Detailinformationen zu anderen Bevölkerungsgruppen.
Zwei Impfdosen notwendig
Für den vollen Immunschutz sind zwei Dosen pro geimpfter Person im Abstand von 28 Tagen nötig. Das Mittel wird dabei in die Muskulatur des Oberarms gespritzt. Jede Dosis enthält 100 Mikrogramm des Impfstoffs, dreimal mehr als von dem Biontech/Pfizer-Vakzin mit einer Spritze verimpft wird. In den USA haben die Impfungen mit dem Vakzin des US-Unternehmens Moderna bereits Ende Dezember begonnen.
Moderna erwartet für die ersten drei Monate des kommenden Jahres eine Produktion von 100 bis 125 Millionen Impfdosen. Davon sollen 15 bis 25 Millionen außerhalb der USA zur Verfügung stehen. Die EU hatte sich bereits vor der Zulassung durch die EMA 160 Millionen Impfdosen gesichert. Insgesamt rechnet der Konzern damit, dass er 2021 weltweit bis zu einer Milliarde Impfdosen herstellen kann.
Die Zulassung des Moderna-Vakzins dürfte die Knappheit an Impfdosen in Deutschland ein wenig lindern, die Situation jedoch aber noch nicht gänzlich entspannen. Gesundheitsminister Jens Spahn setzt zur Lösung der Probleme bei den Corona-Impfungen zusätzlich auf das Vakzin des Konzerns Astrazeneca. Der Impfstoff ist preiswerter als die beiden anderen Mittel und muss auch nicht so stark gekühlt werden.
In Großbritannien wurde das Präparat bereits kurz vor dem Jahreswechsel freigegeben. Es handelt sich hierbei um einen Vektorimpfstoff, bei dem der Wirkstoff durch ein sogenanntes Schleuservirus in den Körper gelangt. In der EU könnte der Impfstoff von Astrazeneca als nächstes zugelassen werden. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest. (mit dpa)