Eine Berliner Hausärztin zieht eine Spritze mit Corona-Impfstoff auf.
Eine Berliner Hausärztin zieht eine Spritze mit Corona-Impfstoff auf. Foto: dpa/Paul Zinken

Hausärzte machen offenbar keine genauen Angaben über das Alter der Geimpften. Das berichtet die Neuen Osnabrücker Zeitung. Demnach räumte die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf Nachfrage der Zeitung ein, dass Altersangaben zu Corona-Geimpften nur nach den Kategorien „unter 60“ und „über 60“ an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt würden. Dies sei der Grund dafür, dass beim RKI und auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums keine exakten Angaben mehr über die tatsächlichen Impfquoten der älteren Gruppen finden würden, heißt es.

Dies ruft Patientenschützer und Sozialverbände auf den Plan. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, appellierte an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Kassenärztlichen Vereinigungen „sofort anzuweisen, die Daten täglich zu sammeln und weiterzugeben. Sonst ist der Vorwurf schwer von der Hand zu weisen, dass die ethisch festgesetzte Impfreihenfolge für die niedergelassenen Ärzte keine Bedeutung mehr hat“.

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Ursula Engelen-Käfer, die Vizepräsidentin vom Sozialverband Deutschland (SoVD) ist ebenfalls beunruhigt. Die Sorge des Sozialverbands sei, dass „viele alte und vorerkrankte Menschen durchs Raster fallen, wenn nun keine genauen Angaben mehr über die Impfquoten dieser Gruppen gemacht werden“. Es sei nicht mehr zu überprüfen, ob der spärlich vorhandene Impfstoff „von den Hausärzten wirklich streng nach der vorgeschriebenen Priorisierung verimpft wird“.