Kreuzfahrt ins Nirgendwo
Corona-Chaos vor Australien: Regierung lässt deutsche Passagiere nicht von Bord
Corona-Chaos vor der australischen Westküste: Die MSC Magnifica darf nicht anlegen.

Fremantle - Corona-Chaos vor der australischen Westküste: Zwei Kreuzfahrtschiffe, auch mit deutschen Passagieren an Bord, liegen vor Fremantle, der Hafenstadt neben Perth, auf Reede und dürfen niemanden aussteigen lassen. Gefangen in der Ferne.
Es geht im die „MSC Magnifica“ von MSC Cruises und um die „MS Artania“, die für Phönix Reisen unterwegs ist. „Wir werden den Passagieren und der Besatzung unter keinen Umständen erlauben, die Straßen unseres Staates zu betreten“, sagte Westaustraliens Regierungschef Mark McGowan. An Bord von "MS Artania" wurden am 25.03.2020 sieben bestätigte Fälle mit Covid-19-Ansteckung gemeldet. Es handelt sich hierbei um fünf Gäste und zwei Crewmitglieder.

Passagiere der "MS Artania" fliegen vielleicht bald nach Deutschland
Der Veranstalter hat bereits zum Auswärtigen Amt Kontakt aufgenommen. Die Australische Regierung und die Deutsche Botschaft in Australien haben am Donnerstag entschieden, dass der Rückflug aller Passagiere nach Deutschland voraussichtlich am 28. oder 29. März erfolgen wird. Kapitän Morten Hansen informiert die rund 1200 Gäste ständig über die aktuelle Situation. Nach Angaben des westaustralischen Gesundheitsministers Roger Cook wurde ein älterer Mann wegen eines lebensbedrohlichen Notfalls - der aber nichts mit dem Coronavirus zu tun habe - von Bord des Schiffes in ein Krankenhaus gebracht. Er wird im Fiona Stanley Hospital in einem Unterdruckraum behandelt.
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Die „MSC Magnifica“ mit rund 1700 Passagieren an Bord (davon ca. 700 Deutsche) war am Dienstag nach der Erlaubnis zum Auftanken in Fremantle aufgebrochen. Man hatte gehofft, dass Dubai das Schiff anlegen lassen würde – das lehnte die dortige Regierung aber ab: Es musste umkehren und nahm wieder Kurs auf Fremantle. Dort darf die „MSC Magnifica“ aber nicht noch einmal anlegen. Unsicherheit und Chaos.
"MSC Magnifica": Odysse ins Ungewisse
Ein Passagier berichtete dem KURIER exklusiv: „Seit 26 Stunden cruisen wir vor der Küste von Perth, vergeuden Treibstoff und wertvolle Ressourcen. Wir wissen nicht, wo uns diese Odyssee ins Ungewisse führt. Die Arroganz der Australier ist erschreckend.“ Er zitiert den Regierungschef Mark McGowan: „Ihr habt Treibstoff, Nahrungsmittel und Medizin gebunkert. Also verschwindet!“ Kein Mitleid mit dem herumtreibenden Schiff.
Er geht sogar noch weiter und spricht davon, militärische Hilfe anzufordern, um Kreuzfahrtschiffe davon abzuhalten, in Australien anzulegen. Der KURIER hat nachgefragt – das Auswärtige Amt nimmt keine Stellung dazu. Die Reederei MSC Cruises teilte am Donnerstagnachmittag mit, dass das Schiff bald seine Rückreise nach Europa aufnimmt und dabei nur Stopps zur Betankung und zur Aufnahme von Proviant einlegen wird.
Insel wird zur Quarantäne-Zone
Inzwischen nimmt ein weiteres Schiff Kurs auf Fremantle, die „MS Vasco da Gama“. Ihre rund 800 Passagiere müssen auf der Insel Rottnest Island, in der Bucht vor Perth, von Bord gehen und dort 14 Tage in Quarantäne bleiben.
