Ja, Sie sehen richtig: Hier machen die Chinesen bei frisch gefangen Fischen einen Corona-Test.
Ja, Sie sehen richtig: Hier machen die Chinesen bei frisch gefangen Fischen einen Corona-Test. Screenshot

Egal, ob Alt oder Jung, Garnele oder Fisch – Chinas Null-Covid-Politik kann sich keiner entziehen. Im Bezirk Jimei der Küstenstadt Xiamen mussten diese Woche auch einige Meerestiere zum Corona-Test. Klar, dass der Fisch mit Wattestäbchen im Maul für ordentlich Aufregung in den sozialen Medien sorgt. Doch: Die Gesundheitsämter Chinas meinen das wirklich ernst.

Ein Vertreter des Gesundheitsamtes von Xiamen bestätigt die Praxis, nicht nur die heimkehrenden Fischer, sondern auch ihre Fische zu testen. „Was reinkommt, muss getestet werden.“ Der Distrikt Jimei hatte die Anweisung Ende Juli veröffentlicht, weil eine Gefahr durch illegalen Handel mit ausländischen Fischern auf See bestehe: „Wenn Fischer und ihr Fang an Land ankommen, müssen Menschen und Waren getestet werden.“ Und so machen derzeit Videos die Runde, in denen Fischen Wattestäbchen in das Maul geschoben wird.

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Internet-User lachen über Corona-Test bei Fischen

„Absurd, das verkörpert jahrzehntelange Seltsamkeit“, sagte ein beliebter Kommentar. Ein anderer schlug den Behörden vor, noch einen Schritt weiter zu gehen, Meereslebewesen in das obligatorische Gesundheitscodesystem aufzunehmen und Fischen, die aus internationalen Gewässern in Chinas Hoheitsgebiet reisen, eine siebentägige Quarantäne anzuordnen.

„Ich lache mich schlapp“, meinte ein Nutzer. „Atmen Fische durch den Mund?“, fragte jemand, da Covid-19 ja eine Atemwegserkrankung sei. „Was machen sie mit einem engen Kontakt? Quarantäne für den Fisch auf See?“, hieß es auch. „Ins Quarantäne-Lager, wenn sie positiv sind?“

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Anderen Usern tun dabei einfach nur die Tiere leid, deren Mäuler gewaltvoll aufgerissen werden für den Corona-Test. „Sie müssen das noch durchmachen, bevor sie getötet werden“, hat einer Mitleid. „Die Fische sollten dankbar sein, dass sie einen kostenlosen Covid-Test erhalten“, kontert ein anderer.

China, wo das Virus im Dezember 2019 erstmals entdeckt worden war, verfolgt eine strikte Null-Covid-Strategie. Es hat sich komplett abgeschottet. Die wenigen Einreisenden, die ins Land dürfen, müssen meist sieben Tage in ein Quarantäne-Hotelzimmer – danach drei Tage unter Beobachtung. In Millionenmetropolen müssen sich die Menschen meist alle drei Tage testen lassen. Der Nachweis des negativen Tests in der Corona-App auf dem Handy ist nötig, um überhaupt in Geschäfte, Märkte oder die eigene Wohnanlage gelassen zu werden.

Corona-Tests bei Fischen, weil Fischer Corona eingeschleppt haben?

Auch müssen sich Menschen mit der App überall einscannen, um eine Kontaktverfolgung zu ermöglichen. Wer als Kontaktperson identifiziert wird oder in einem „Risikogebiet“ war, muss sich isolieren. Wer positiv ist, kommt ins Krankenhaus. Bei Infektionsfällen werden ganze Nachbarschaften abgeriegelt. Trotz der teils kontroversen, scharfen Maßnahmen erlebt das bevölkerungsreichste Land gerade eine größere Welle, weil sich die jüngste Omikron-Variante leicht verbreitet.

Die Gesundheitskommission in Peking berichtete am Freitag mehr als 500 Neuinfektionen und mehr als 2000 asymptomatische Fälle. Vor allem die Tropeninsel Hainan ist betroffen. Zehntausende Urlauber stecken dort fest. Das Büro für Meeresentwicklung in Xiamen teilte der Hongkonger Zeitung South China Morning Post mit, dass das Coronavirus nach Berichten vielleicht durch Fischer nach Hainan gebracht worden sein könnte, die auf See in Kontakt mit ausländischen Kollegen gekommen sein könnten. „Wir sind nicht der einzige Ort, der das macht“, hieß es zu den Corona-Tests bei Fisch und Fischern.