Eine Milchkuh in einer Milchviehanlage in Niedersachsen. (Symbolfoto)
Eine Milchkuh in einer Milchviehanlage in Niedersachsen. (Symbolfoto) Imago/Martin Wagner

Mehrere Chinesische Staatsmedien haben zuletzt einen großen Erfolg in Sachen wirtschaftlicher Unabhängigkeit vermeldet. Wie der US-Sender CNN berichtet, ist es Wissenschaftlern der Northwest A&F University in Xianyang gelungen, drei Kühe zu Klonen, die deutlich mehr Milch geben sollen, als übliche Tiere. Tierschützer kritisieren diesen Schritt mit drastischen Worten.

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China klont drei „Superkühe“

Die erste der drei geklonten, sogenannten „Superkühe“ soll demnach am 30. Dezember des vergangenen Jahres geboren sein. Genetisch basieren die Kühe auf einem Holstein-Rind, das ursprünglich vom amerikanischen Kontinent stammt und im 19. Jahrhundert auch nach Deutschland kam. Derzeit sind 1,7 Millionen Holstein-Rinder in Deutschen Zuchtbüchern verzeichnet.

Ausgewachsen sollen die Klon-Kühe einmal 18 Tonnen Milch pro Jahr produzieren. In Deutschland gaben Kühe im Jahr 2021 im Schnitt 8,5 Tonnen Milch pro Jahr. Auch das ist schon extrem viel, wenn man bedenkt, dass eine Kuh noch vor 100 Jahren nicht einmal 2 Tonnen Milch im Jahr produzierte. 

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Peta kritisiert klonen von „Superkühen“ – und Tierausbeutung in Deutschland

Die Tierrechtsorganisation Peta kritisierte das chinesische Forschungsprojekt scharf. Es sei „ein neues Ausmaß an Verachtung gegenüber fühlendem Leben erreicht“, sagte Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei Peta, dem KURIER. „Das Leid, dass durch dieses neue Qualzucht-Level kreiert wurde, ist in Worten kaum zu fassen.“ Man müsse allerdings nicht nach China blicken, um diese Mechanismen zu entdecken. Die Ausbeutung der Tiere finde auch in Deutschland statt. „Sie werden ausgebeutet, misshandelt und gequält, damit Menschen die Muttermilch einer anderen Spezies trinken können.“

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In China soll es derweil nicht bei den drei Klon-Kühen bleiben. „Wir planen, in zwei bis drei Jahren eine Herde von mehr als tausend ‚Superkühen‘ aufzubauen“, erklärte Forschungsleiter Jin Yaping. Der Forscher und sein Team wurden für ihre Forschung in China gefeiert. Schließlich haben die „Superkühe“ das Zeug das Land unabhängiger von Importen zu machen. Aktuell werden in China bis zu 70 Prozent der Milchkühe importiert. Die meisten von ihnen sind Holstein-Rinder.