Ein Polizeiauto. (Symbolfoto)
Ein Polizeiauto. (Symbolfoto) dpa/Philipp von Ditfurth

Der Fall ist bereits mehr als eine Woche her, doch er sorgt in Chemnitz und darüber hinaus für Unmut: In der Nacht vom 24. auf den 25. März haben sieben Täter im Alter von 18 bis 30 Jahren drei Menschen in der sächsischen Stadt auf offener Straße angegriffen und geschlagen. Einer von ihnen landete mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Nun gibt es Zoff über die Kommunikation des Vorfalls.

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Chemnitz: So lief der Angriff

Sicher ist: Ein 33-Jähriger Mann und seine zwei Begleiter hatten in der Tatnacht einen Club besucht und waren auf dem Rückweg ins Hotel in der Chemnitzer Innenstadt. Auf Höhe der Bahnhofstraße kam es dann zum Kontakt mit der Schlägergruppe. Zunächst soll es Beleidigungen gegeben haben, dann griff die Gruppe an. Der 33-Jährige erlitt durch Schläge und Tritte einen Bruch des Kehlkopfes und des Jochbeins. Er kam in ein Krankenhaus, wo er stationär behandelt wurde. 

In Chemnitz hat die Polizei die Arbeit aufgenommen. Bisher heißt es vonseiten der Behörde: Eine politische Motivation werde geprüft. Ein Umstand, der die RAA Sachsen, einen Verein für Bildung, Integration und Demokratie, zum Kopfschütteln bringt. In einer Mitteilung heißt es, dass die Opfer der Schläger zuvor unter anderem als „Zecken“ beleidigt worden seien. Das lege nahe, „dass es Täter aus der rechten Szene waren“, heißt es darin. „Angesichts des Motivs und der schweren Verletzungen, die einer der Gäste erlitt, kann es nicht sein, dass sich Stadt und Polizei dazu ausschweigen.“

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Die RAA Sachsen verweist dabei in ihrem Statement auch auf das Jahr 2025, in dem Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt sein wird, wodurch in den kommenden Jahren zahlreiche internationale Gäste in die Stadt kommen.

Chemnitz: Ordnungsbürgermeister fordert Aufklärung

Dieser Umstand ruft auch den parteilosen Chemnitzer Ordnungsbürgermeister Knut Kunze auf den Plan, der auf eine rasche Aufklärung dringt. „Die Stadt Chemnitz steht klar gegen Rechtsextremismus und Rassismus“, lässt er sich zitieren. „Es ist die Aufgabe der Polizei, in solchen Verdachtsfällen schnell und zielgerichtet zu ermitteln, ohne einen Zeitverzug zuzulassen.“ Er gehe davon aus, dass das auch geschehe. „Alles andere wäre angesichts der Spezifik des Sachverhaltes, aber auch gegenüber den Opfern nicht zu vertreten.“

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