Cessna stürzt nach rätselhaftem „Geisterflug“ in die Ostsee – vier Menschen an Bord! Am Steuer saß eine Kölner Karnevals-Größe
Neben dem Piloten Peter Griesemann sollen seine Frau, seine Tochter und deren Lebensgefährte getötet worden sein.

Ein Flugzeugunglück hat sich ereignet und sorgt für Rätsel bei den Behörden. Dabei handelt es sich um ein Privatflugzeug vom Typ Cessna, das in die Ostsee vor der Küste Lettlands abgestürzt ist, teilte die Luftwaffe mit. Bei einer umfassenden Suchaktion auf See fanden am Montag lettische Einsatzkräfte ein größeres Stück des Flugzeugwracks und mehrere Trümmerteile, allerdings keine Passagiere. Der Pilot der Cessna war offenbar Peter Griesemann, Aufsichtsratsvorsitzender des Festkomitees Kölner Karneval und Ehrenpräsident des Karnevalsvereins Blaue Funken.
Die Cessna, die auf ein deutsches Unternehmen zugelassen ist, war auf Weg von Spanien nach Köln, flog dann aber ist bis über die Ostsee weiter, bis der Treibstoff aufgebraucht war . Vor dem Absturz war jeglicher Kontakt zu dem Flieger abgerissen. An Bord waren offenbar neben dem Piloten seine Frau, seine Tochter und deren Lebensgefährte.

Griesemann, Eigentümer einer 1600-Mann-Bauunternehmung, lebte in Köln und Südspanien, pendelte laut spanischer Medien regelmäßig mit dem Privatflieger.
Die Anlagentechnik-Firma Griesemann aus Wesseling bei Köln teilte am Montagabend mit, dass es sich bei den vier Vermissten um den Unternehmensgründer Peter Griesemann sowie zwei Familienmitglieder und eine weitere Person handele. Man sei bestürzt. Griesemann war 2015 in den Ruhestand getreten.
Die Küstenwache habe Ölspuren auf dem Wasser und kleinere Trümmerteile entdeckt, sagte Johan Ahlin von der schwedischen maritimen Rettungsbehörde dem schwedischen Sender STV zufolge. Für die Insassen des Flugzeugs gebe es wohl keine Hoffnung. Dennoch: „Wir suchen weiterhin nach Überlebenden“, sagte der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, der schwedischen Nachrichtenagentur TT..
Lesen Sie auch: Liefert Deutschland Kampfpanzer an die Ukraine und bekommt im Gegenzug Atomstrom?>>
Wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte, stiegen Alarmrotten, die aus zwei Eurofightern bestehen, im deutschen Luftraum auf, um sich ein Bild über das ungewöhnliche Flugverhalten zu machen. Ersten Erkenntnissen zufolge war der Pilot womöglich bewusstlos geworden.

Ein Experte für Luftsicherheit, Hans Kjäll, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, Druckprobleme könnten dazu geführt haben, dass die Insassen das Bewusstsein verloren hätten. Gerade in Höhen, in denen Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren.
Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Cessna 551, wie die schwedische Zeitung „Dagens Nyheter“ berichtete. Die Maschine flog über die Insel Rügen hinaus, gelangte in den schwedischen Luftraum, flog es südlich von Gotland und weiter in Richtung des Golfs von Riga stürzte dann ins Meer. Eigentlich hätte das Flugzeug am frühen Abend am Flughafen Köln-Bonn landen sollen.
Cessna-Absturz: Flieger der Luftwaffe waren im Rettungseinsatz
Schon kurz nach dem Start im südspanischen Jerez habe der Pilot Druckprobleme in der Kabine gemeldet, heißt es. Demnach brach der Kontakt zum Boden kurz hinter der iberischen Halbinsel ab. Im Luftraum über Frankreich übernahm zunächst eine Rotte der französischen Luftwaffe die Begleitung, bevor im deutschen Luftraum Flieger aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstiegen.
Ein Behördenvertreter sagte der lettischen Nachrichtenagentur Leta, dass die Rettungsaktion derzeit auf Hochtouren laufe. An dem Einsatz, zu dem auch eine Passagierfähre des Unternehmens Stena Line umgeleitet wurde, wollten sich auch Kräfte der Luftwaffe beteiligen. Die Fähre sollte sich für mögliche Rettungseinsätze bereithalten.
Der Leiter des lettischen Seerettungskoordonationszentrums sagte zuvor im lettischen Fernsehen, derzeit würden Suchaktionen koordiniert und das Gebiet durchkämmt. Suchhubschrauber aus Litauen und Schweden seien auch beteiligt. Derzeit besteht noch Uneinigkeit darüber, in welches Hoheitsgebiet der Absturz fällt.