Desinformation in Oberösterreich

Busfahrer schrieb „Impfen ist Mord“ in seine Bus-Anzeige: Jetzt wurde er fristlos entlassen

In Österreich ist die Impfquote noch schlechter als in Deutschland. Neben der FPÖ wollte nun auch ein Busfahrer Stimmung machen.

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Ein Bus in Linz, der Hauptstadt von Oberösterreich. (Symbolfoto)
Ein Bus in Linz, der Hauptstadt von Oberösterreich. (Symbolfoto)Imago/Manfred Segerer

In Österreich ist die Impfquote noch schlechter als in Deutschland. Das liegt auch daran, dass die traditionell starke rechtsradikale FPÖ seit Monaten Stimmung gegen die Impfung macht. Parteichef Herbert Kickl verbreitete Verschwörungsmythen zur Impfung und riet gar dazu, bei einer Corona-Infektion ein Entwurmungsmittel für Pferde zu nehmen. Diese Desinformation dringt immer weiter in die Bevölkerung durch – vor allem in Oberösterreich, wo die FPÖ traditionell sehr stark ist. In der Landeshauptstadt Linz wollte sich nun ein Busfahrer seinerseits an der Desinformations-Kampagne beteiligen und verlor dadurch seinen Job.

Busfahrer fuhr mit Anti-Impf-Botschaft durch Linz

Wie die österreichische Zeitung „Der Standard“ berichtet, war nämlich ein Busfahrer bereits am Freitag mit einem Bus des Oberösterreichischen Verkehrsverbunds (OÖVV) durch Linz gefahren, auf dem dort wo sonst die Linie und das Fahrtziel zu lesen sind, die Botschaft „Impfen ist Mord“ stand.

Laut dem Verkehrsverbund konnte es nur der Fahrer selbst gewesen sein, der den Schriftzug in seiner Pause oder nach Feierabend verändert haben könnte. Experten bestätigten derweil auch die Echtheit des Bildes.

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Der Fahrer des Busses wurde inzwischen ausfindig gemacht. Er war für das Busunternehmen Dr. Richard tätig und wurde bereits entlassen. Sowohl der Dienstleister als auch der OÖVV distanzierten sich von der Botschaft. „Wir akzeptieren und respektieren jede private Meinung und Haltung. Sobald allerdings öffentliche Verkehrsmittel des OÖ Verkehrsverbundes instrumentalisiert werden, um private Meinungen und Ansichten zu verbreiten, müssen wir natürlich handeln und gemeinsam mit dem verantwortlichen Verkehrsunternehmen entsprechende Maßnahmen einleiten“, sagte OÖVV-Geschäftsführer Herbert Kubasta dem Standard.