Bundesweite Razzia bei 50 Tatverdächtigen
Der Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach nimmt immer größere Dimensionen an. Mit jeder Durchsuchung wächst die ohnehin schon riesige Datenmenge, die die Ermittler auswerten müssen – und die sie auf wieder neue Spuren bringt.

Bei der jüngsten bundesweiten Razzia im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach hat die Polizei mehr als 2000 Beweismittel sichergestellt. Dabei handele es sich vor allem um Datenträger, sagte Ermittlungsleiter Michael Esser am Mittwoch in Köln. Die Auswertung werde sehr viel Zeit einnehmen. Auch zwei Tresore seien beschlagnahmt worden. An der Durchsuchung in zwölf Bundesländern seien am Dienstag mehr als 1000 Polizisten beteiligt gewesen. Verhaftungen habe es nicht gegeben.
Bei den Razzien hatten die Ermittler 50 Tatverdächtige – 48 Männer und 2 Frauen – im Visier. Ihnen werde der Besitz und die Verbreitung kinderpornografischen Materials vorgeworfen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Beschuldigten selbst Kinder missbraucht hätten, sagte Esser.

Die Aktion vom Dienstag sei die bisher größte der Ermittlungskommission „Berg“ gewesen. Die Beamten – darunter auch Spezialkräfte – hätten 60 Objekte durchsucht, die meisten davon in Bayern. Dort sei die Polizei an 15 Orten gegen 13 Tatverdächtige vorgegangen.
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Insgesamt gibt es in dem Missbrauchsfall, der im vergangenen Oktober in Bergisch Gladbach seinen Ausgang nahm, deutschlandweit inzwischen mehr als 200 namentlich bekannte Beschuldigte.