Grand National Pferderennen auf der Aintree-Rennbahn. 
Grand National Pferderennen auf der Aintree-Rennbahn.  Jon Super/AP

Bei den Pferdefans geliebt, bei Tierschützern gehasst: Das Pferderennen Grand National im englischen Aintree ist am Wochenende von Stürzen und Protesten überschattet worden. Am Ende des Skandalrennens waren drei Pferde tot.

Deshalb fordern Kritiker einschneidende Änderungen für das Rennen, das in der vergangenen Woche seine 175. Auflage hatte. Um die Sicherheit für die Tiere zu erhöhen, müsse das Feld deutlich reduziert werden und der Einsatz von Peitschen verboten werden, sagte Emma Slawinski von der Tierschutzorganisation RSPCA am Montag dem Sender BBC Radio 4. Dass viele Pferde an den Start gingen, führe zu Stürzen. Der Einsatz von Peitschen erhöhe ebenfalls das Risiko von Verletzungen, sagte Slawinski.

Polizei nimmt über 100 Personen an der Rennstrecke in Aintree fest

Tierschützer hatten am Rennwochenende versucht, die berühmte Pferderennbahn zu stürmen. Die Polizei nahm mehr als hundert Personen fest. Ihnen wird demnach die „Störung der öffentlichen Ordnung“ beim legendären Grand National Turnier vorgeworfen.

Bei den Aktivisten handelt es sich nach Polizeiangaben um Mitglieder der Gruppe Animal Rising. Die meisten von ihnen wurden demnach zwar auf ihrem Weg auf die Rennstrecke aufgehalten, der Start des Hindernisrennens musste aber dennoch um eine Viertelstunde verschoben werden.

Das Grand National steht seit Jahren bei Tierschutz-Organisationen in der Kritik, laut der „League Against Cruel Sports“ seien in Aintree in den vergangenen 23 Jahren 62 Pferde gestorben.

Tierschützer versuchten, die Rennstrecke im englischen Aintree zu stürmen.
Tierschützer versuchten, die Rennstrecke im englischen Aintree zu stürmen. Peter Byrne/via AP

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Jockeys stellen sich gegen Tierschützer

Der Trainer eines der gestorbenen Pferde machte die Aktivisten für den Tod von Hill Sixteen verantwortlich. Ihre Proteste direkt an der Strecke hätten die Tiere aufgeregt, sagte Sandy Thomson. Er betonte, bisherige Änderungen hätten bereits für deutlich mehr Sicherheit gesorgt. Zehntausende Zuschauer zeigten zudem, wie beliebt das Grand National sei, sagte Thomson bei BBC Radio 4.

Auch die Jockeys positionierten sich deutlich gegen die Proteste. „Die suchen nur nach Aufmerksamkeit“, sagte der 20-malige Champion Sir Tony McCoy, „und wir geben ihnen die auch noch.“ Viele der Demonstrierenden seien „noch nie in einem Stall gewesen. Die Pferde haben einen Zweck in ihrem Leben, wie wir alle. Leider passieren schlimme Dinge, wenn Leute zur Arbeit gehen“, sagte McCoy.

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