Bekanntschaft aus dem Gefängnis

Boris Becker: Hat er Nazi-Hooligans im Knast Geschenke gemacht?

Boris Becker hatte im Gefängnis Kontakt zu harten Jungs. Zu zwei davon hatte er ein gutes Verhältnis, machte ihnen gar Geschenke zum Abschied.

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Boris Becker soll im Knast Neonazis Geschenke gemacht haben.
Boris Becker soll im Knast Neonazis Geschenke gemacht haben.Future Image/Imago

Zuvor war er in der High Society daheim, doch nach einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung zu zweieinhalb Jahren fand sich Boris Becker (55) im vergangenen Jahr im Knast wieder. In einem Interview sprach er bereits über seine Zeit dort. Doch nun kam raus: Über ein wichtiges Detail hat Boris Becker dabei offenbar nicht gesprochen!

Denn laut einem Bericht der „Bild“ soll Becker angeblich regelmäßigen Kontakt mit zwei verurteilten deutschen Hooligans und mutmaßlichen Neonazis gehabt haben. Ob Becker über den Hintergrund der Männer und ihre Gesinnung etwas wusste, ist allerdings unklar.

Boris Becker übersetzte für verurteilte Neonazi-Hooligans

Wie das Blatt weiter berichtet, habe Becker auf Bitten der Gefängnisleitung für die beiden Straftäter übersetzt. Sie sollen kein Englisch gesprochen haben. Es soll sich um den Leipziger Peter K. (36) und den Dresdner Sebastian R. (45) handeln. Auch nahmen sie wohl an Sport- und Motivationskursen teil, die Becker im Knast leitete.

Die beiden in Deutschland polizeibekannten Hooligans waren bei einem Überfall auf einen Pub in der Nähe des Wembley-Stadions dabei. Rund 100 deutsche Fußball-Krawallmacher sollen das Lokal überfallen und sogar auf Frauen und Kinder eingeprügelt haben. Dort wurden die beiden Sachsen verhaftet und ins Abschiebegefängnis Huntercombe gebracht, wo auch Becker einsaß.

Becker schenkte Neonazis T-Shirt und Schuhe und gab Autogramme

Als Becker dann vor Weihnachten vorzeitig entlassen wurde, gab die Tennislegende einige Sachen weiter und verteilte Autogramme, laut Bericht der Bild auf „Gefängnispapier“. Neonazi Peter K. bekam ein T-Shirt „mit braunem Kragen“ von Becker. Es stammte wohl von dessen eigenem Label „BB Style“. Sebastian R. bekam wohl Puma-Turnschuhe von Becker. 

In einem Interview mit der britischen BBC hatte Boris Becker im April bereits über seine Zeit im Knast gesprochen. „Es war sehr brutal, eine sehr, sehr andere Erfahrung als das, was man im Fernsehen sieht und in Geschichten hört“, sagte Boris Becker darin. „Man kämpft jeden Tag ums Überleben.“ 

Im Gefängnis habe er Schutz gebraucht und sich mit „harten Jungs“ abgeben müssen. Damals sprach er vor allem von Ike J. aus Deutschland, einem verurteilten Dealer und einem Schläger aus Sri Lanka namens Sugan S. Die beiden Hooligans erwähnte Becker darin nicht.