Microsoft-Gründer Bill Gates.
Microsoft-Gründer Bill Gates. Imago/Xinhua

Bill Gates ist eine der bekanntesten Personen unserer Zeit. Der in Seattle geborene Programmierer ging als Grüner von Microsoft in die Geschichte ein und war viele Jahre der reichste Mensch der Welt. Nach dem Rückzug aus dem Unternehmen wird er vor allem mit seiner Rolle als Philanthrop in Verbindung gebracht. Sein Engagement in Sachen Gesundheitsversorgung machten ihn in der Corona-Pandemie zur Zielscheibe von Verschwörungsideologen. In einem ausführlichen Interview mit BBC-Moderator Amol Rajan, das am Freitagabend ausgestrahlt wird, sprach Gates auch über diese Zeit. Einige Passagen wurden vorab veröffentlicht.

Bill Gates hat nicht mit dem Hass der Verschwörungsideologen gerechnet

Er habe vor drei Jahren nicht damit gerechnet, dass er derart ins Fadenkreuz von Verschwörungsmythen geraten würde. Die Anschuldigungen, die bekannte Verschwörungsideologen teils noch heute vortragen, sind vielfältig. In ihnen habe Gates die Corona-Pandemie entweder selbst ins Rollen gebracht, profitiere zumindest von ihr oder habe durch sein Engagement für Impfungen nun Millionen von Menschen gechipt. 

In Deutschland trugen zahlreiche Corona-Leugner auf ihren Demonstrationen Anti-Gates-Shirts.
In Deutschland trugen zahlreiche Corona-Leugner auf ihren Demonstrationen Anti-Gates-Shirts. Imago/Future Image

Im Interview mit der BBC erklärte Gates: „Es stimmt, dass ich mich mit Impfstoffen befasse, aber ich befasse mich mit Impfstoffen, um Leben zu retten. Diese Botschaften haben das irgendwie umgekehrt.“ Gates glaubt, dass der Wunsch der Menschen nach einfachen Erklärungen und einem Bösewicht, der hinter dem Vorhang hervorgezerrt werden kann, dafür sorgte, dass er derart zum Feindbild erklärt wurde. „Böswilligkeit ist viel einfacher zu verstehen als Biologie“, sagte er.

Bill Gates investierte viel Geld in die Impfstoff-Forschung

 In den vergangenen Jahre hatte er Millionen von Dollar in die Impfstoff-Forschung investiert, um Krankheiten wie der Malaria oder der Poliomyelitis den Garaus zu machen. Diesen Kampf werde er treu bleiben, wie er im BBC-Interview sagte. Er werde lieber weiter in Impfstoffe investieren, als zum Mars zu fliegen, sagte er und teilte damit gegen andere Milliardäre wie Elon Musk oder Jeff Bezos aus. Elon Musk hatte angekündigt, den Mars mit seinem Unternehmen SpaceX zu kolonialisieren, Jeff Bezos machte zuletzt einen kleinen Weltraumabstecher mit seinem Unternehmen Blue Origin.

Für Gates spricht hingegen eine einfache Rechnung dagegen. „Es ist ziemlich teuer zum Mars zu fliegen“, sagte er der BBC. „Man kann aber auch Masern-Impfstoffe kaufen und für rund 1000 Dollar ein Leben retten.“

Neben der Impf-Frage soll sich das Interview auch um die Themen Künstliche Intelligenz, Robotertechnik, Politik und auch seine Scheidung von Ex-Frau Melinda drehen. Ausgestrahlt wird das Gespräch mit Amol Rajan um 20.30 deutscher Zeit auf BBC2. Danach wird es im Netz verfügbar sein.