Der Insekten-Guide

Biene, Wespe oder Hummel? Wir rüsten Sie gegen die Stachelangriffe

Schwarz-gelbe Insekten schwirren im Sommer überall – aber wie kann man sie unterscheiden und vor welchen sollten Sie sich in Acht nehmen?

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Was surrt denn da herum? Häufig ist es gar nicht so leicht, die Gefahr einzuschätzen.
Was surrt denn da herum? Häufig ist es gar nicht so leicht, die Gefahr einzuschätzen.Panthermedia/ IMAGO

Jeden Sommer das gleiche Problem aufs Neue: Was kommt da an meinen Gartentisch geflogen? Will die nur schnuppern oder sticht sie? Waren die pelzigen Insekten die harmlosen? Und warum sehen die alle so verdammt ähnlich aus? Wir frischen Ihr Wissen noch mal auf und bringen Sie sicher durch den Sommer.

Die Wespe

Die Wespe hat einen giftigen Stachel, mit dem sie mehrmals stechen kann und den sie nicht nur zur Verteidigung einsetzt, sondern auch, wenn sie Nahrung erbeuten will. Das macht sie auch für Menschen gefährlich! Zu erkennen ist das Insekt glücklicherweise recht einfach: Die schwarz-gelben Streifen zeichnen sich im starken Kontrast voneinander ab, und der Hinterleib ist durch die berühmte Wespentaille getrennt von Kopf und Brust der Wespe. Wenn Sie doch einmal von einer Wespe gestochen werden: Keine Sorge, das ist zwar schmerzhaft, aber mit Hausmitteln leicht zu behandeln.

<div>Feindbild aller Deutschen im Sommer: die Wespe.</div>
Feindbild aller Deutschen im Sommer: die Wespe.
Peter Widmann/imago

Die Hornisse

Die Hornisse ist mit ihrer beeindruckenden Größe (bis zu drei Zentimeter) erst mal angsteinflößend. Wie die Wespe kann sie mit ihrem Giftstachel mehrmals zustechen. Tatsächlich ist die Hornisse technisch gesehen eine Wespenart und unterscheidet sich von ihren Artgenossen nur durch ihren rötlichen Kopf. Auch wenn ihr Stich schmerzhafter ist als der der Wespe, ist die Angst vor ihr eigentlich unbegründet: Hornissen sind scheu und flüchten eher, als dass sie uns angreifen. 

Große Klappe, wenig dahinter: Die Hornisse hat einen schlechten Ruf, flüchtet aber eher, als dass sie zusticht.
Große Klappe, wenig dahinter: Die Hornisse hat einen schlechten Ruf, flüchtet aber eher, als dass sie zusticht.imagebroker/imago

Die Biene

Kein Insekt hat seinen Ruf so sehr verbessert wie die Biene in den letzten Jahren. Früher als notwendiges Übel verrufen, sind heute viele Leute verzückt, wenn sie eine Biene sehen. Und das nicht ohne Grund: Schließlich leisten sie wichtige Arbeit in der Natur. Und natürlich können sie bekanntermaßen nur einmal zustechen, weswegen man sich in der Regel keine Sorgen machen muss.

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Wenn sie dann aber mal zustechen, ist es umso schmerzhafter: Bienengift ist um einiges giftiger als Hornissengift. Das kann wohl jeder bezeugen, der einmal von einer Biene gestochen wurde. Zumindest um das Gift zu behandeln ist es also sinnvoll, sie zu erkennen. Wenn das Insekt aussieht wie eine Wespe, dafür aber dicker, bräunlicher und behaarter ist – dann haben Sie es mit einer Biene zu tun.

Fleißige Helferlein: die Biene ist eigentlich harmlos – aber wenn sie mal zusticht, dann richtig.
Fleißige Helferlein: die Biene ist eigentlich harmlos – aber wenn sie mal zusticht, dann richtig.imagebroker/imago

Die Schwebfliege

Sieht gefährlicher aus als sie ist: Die Schwebfliege hat es clever gemacht und tarnt sich mit ihrer schwarz-gelben Farbe, damit Fressfeinde sie für eine Wespe oder Biene halten. Das Tarnmanöver führt auch Menschen manchmal in die Irre, dabei hat die Schwebfliege keinen Stachel und ist auch sonst vollkommen ungefährlich. Erkennen kann man sie am ungewöhnlichen Flugstil: mit ihrem Flügelschlag wirkt sie wie ein Kolibri.

Hier heißt es Entwarnung: Die Schwebfliege tut nur so, als wäre sie gefährlich.
Hier heißt es Entwarnung: Die Schwebfliege tut nur so, als wäre sie gefährlich.Wirestock/imago

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Die Hummel

Die Hummel ist wohl der Favorit unter den Stechtieren: pummelig, pelzig und immer laut am Brummen. Dabei kann man leicht vergessen, dass auch sie (ganz selten) mal zustechen kann. Hummelweibchen können bei Gefahr ihren Stachel ausfahren und auch wieder herausziehen. Ihr Stich ist zum Glück sehr viel weniger schmerzhaft, und ihr Gegner wird vorher ausführlich durch ein lauteres Brummen gewarnt.

Hummeln sind kleine Pelztierchen, die süß aussehen, aber im Zweifelsfall auch mal zustechen können.
Hummeln sind kleine Pelztierchen, die süß aussehen, aber im Zweifelsfall auch mal zustechen können.Shotshop/imago