„Nothing compares 2 U“

Sinéad O'Connor: Irlands bekannteste Musikerin mit 56 gestorben

Die irische Musikerin Sinéad O'Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Das berichtet die „Irish Times“. Die Todesursache ist noch nicht bekannt.

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Mit 56 gestorben: Sinéad O'Connor, hier bei einem Auftritt auf dem Rock Oz'Arenes Festivals.
Mit 56 gestorben: Sinéad O'Connor, hier bei einem Auftritt auf dem Rock Oz'Arenes Festivals.Ennio Leanza/KEYSTONE / EPA FILES/dpa

Die irische Musikerin Sinéad O'Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Das berichtet die „Irish Times“. Die Sängerin starb nur 18 Monate nach ihrem 17-jährigen Sohn Shane. Die Todesursache ist noch nicht bekannt.

Die irische Polizei fand Shanes Leiche im Januar 2022 in der Stadt Wicklow, südlich von Dublin. Auf einem Twitter-Account, der O'Connor zugeschrieben wird, war später zu lesen: „Mein Baby. Ich liebe dich so sehr. Bitte sei in Frieden.“ Am Mittwoch starb Sinéad O'Connor, die bekannteste Musikerin Irlands, im Alter von 56 Jahren.

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In einer Erklärung teilte die Familie der Sängerin mit: „Mit großer Traurigkeit geben wir das Ableben unserer geliebten Sinéad bekannt. Ihre Familie und Freunde sind am Boden zerstört und haben darum gebeten, in dieser sehr schwierigen Zeit nicht gestört zu werden.“ Die Erklärung veröffentlichte die Zeitung „Irish Times“, der irische Rundfunksender RTÉ und die BBC am Mittwochabend. Sinéad O'Connor hinterlässt drei weitere Kinder, sie war mehrmals verheiratet.

Zuletzt postete sie am 17. Juli ein Foto von sich und ihrem verstorbenen Sohn Shane auf Twitter und schrieb: „Ich lebe als untote Nachtgestalt seitdem. Er war die Liebe meines Lebens, das Licht meiner Seele. Wir waren eine Seele in zwei Hälften. Er war der einzige, der mich jemals bedingungslos geliebt hat. Ich bin verloren im Bardo ohne ihn.“ Bardo ist ein Begriff aus dem tibetischen Totenbuch und beschreibt eine Art Zwischenzustand – im Diesseits wie im Jenseits. Aus dem Hashtag „#lostmy17yrOldSonToSuicidein2022“ geht hervor, dass ihr Sohn Suizid begangen hat.

Ihr Song „Nothing Compares 2 U“ wurde 1990 zur weltweit erfolgreichsten Single

Die Dubliner Sängerin und politische Aktivistin brachte in ihrer Karriere als Musikerin insgesamt zehn Studioalben heraus. Ihr größter Hit „Nothing Compares 2 U“ wurde 1990 bei den Billboard Music Awards zur weltweit erfolgreichsten Single gekürt. Da war O'Connor gerade Mitte 20. In dem Song setzt sie sich auch mit dem Unfalltod ihrer Mutter auseinander. In dem Video zum Song sieht man die Sängerin in Nahaufnahme weinen. Sinéad O Connor war die Frau, die auf MTV weinte.

Die tieftraurige Cover-Version des Prince-Songs wurde auch in Deutschland ein Nummer-eins-Hit, stand allein elf Wochen lang auf Platz 1 der Charts. Ihr zweites Album „I do not want what I haven't got“, von dem der Song stammt, erreichte in Deutschland Platinstatus. 1991 lehnte O'Connor insgesamt vier Grammy Awards für ihre Musik ab.

Mit kontroversen Auftritten und Aussagen erregte O'Connor immer wieder Aufmerksamkeit, so zerriss sie etwa 1992 in der US-TV-Show „Saturday Night Life “ein Bild von Papst Johannes Paul II. Immer wieder kritisierte sie die katholische Kirche, unter anderem für die Fälle von Kindesmissbrauch, welche die Republik Irland erschütterten.

2018 konvertierte O'Connor zum Islam und nannte sich Shuhada Sadaqat

2018 konvertierte O'Connor zum Islam und änderte ihren Namen in Shuhada Sadaqat, trat aber weiter unter dem Namen Sinéad O'Connor auf, unter anderem beim Montreux Jazz Festival. 2021 veröffentlichte sie ihre Memoiren („Rememberings“), 2021 wurde ein biografischer Film über ihr Leben von Kathryn Ferguson gedreht.

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Hilfe bei Suizid-Gedanken

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de.