Die Amis und ihr langer Weg zurück ins All
Zuletzt war der Start des privat finanzierten Flugs zur ISS wegen eines Gewitters verschoben worden

Cape Canaveral - Hoffentlich regnet es nicht! Jetzt soll es endlich losgehen. Nach einem ersten, am Wetter gescheiterten Startversuch sollen um 21.22 Uhr unserer Zeit wieder Astronauten von den USA aus zur Raumstation ISS abheben - erstmals seit rund neun Jahren.
Von Cape Canaveral in Florida aus sollen die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley mit einer „Falcon 9“-Rakete starten. Sie sitzen in einer „Crew Dragon“-Raumkapsel und werden zur Internationalen Raumstation fliegen. Einen Tag später sollen sie an der ISS andocken und rund einen Monat bleiben.
Weltweit wurde der Start mit Spannung erwartet. Der erste Versuch am Mittwoch war wegen schlechter Wetterbedingungen rund eine Viertelstunde vor dem Start abgebrochen worden. Über Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida waren dunkle Wolken zu sehen und es regnete immer wieder leicht, zudem gab es Sorge vor Blitzen. Auch die Wetterbedingungen für den zweiten Startversuch sahen Experten im Vorfeld als nicht ideal an. Falls der Test erneut verschoben werden müsste, wäre ein weiterer Versuch am Sonntag möglich.
Zum ersten Mal lässt die Nasa Astronauten privat befördern
Es handelt sich um den letzten Flugtest für den vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten „Crew Dragon“ - und um das erste Mal, dass ein privater Anbieter im Auftrag der Nasa Astronauten befördert. SpaceX wurde vom Unternehmer Elon Musk gegründet und hat bislang nur Fracht zur ISS transportiert. US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme am Start erneut angekündigt.
Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre „Atlantis“ zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ami-Ego. Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen - wegen technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.