Für mehr Klimaschutz

Auch eine Idee für Deutschland? Französische Autowerbung muss Laufen und Fahrradfahren empfehlen

Wer in Frankreich ein Auto bewirbt, muss auf klimafreundlichere Alternativen hinweisen.

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Wer künftig in Frankreich Werbung für Autos machen will, muss auch auf grünere Verkehrsmittel hinweisen.
Wer künftig in Frankreich Werbung für Autos machen will, muss auch auf grünere Verkehrsmittel hinweisen.Imago/Rüdiger Wölk

Wäre das nicht auch etwas für Deutschland? In Frankreich müssen Autohersteller künftig immer, wenn sie eines ihrer Autos bewerben, auch auf umweltfreundliche Alternativen hinweisen. Denn vor allem der private Autoverkehr ist neben der Energiewirtschaft und der Industrie noch immer ein nicht zu unterschätzender Treiber der Klimakrise.

Allein im Jahr 2018 bliesen die privaten Pkw 110,8 Millionen Tonnen CO2 in die Luft. Zwar werden die Autos langsam aber sicher immer weniger umweltschädlich, doch die Zahl der Autos nimmt immer weiter zu und gleicht somit laut dem Umweltbundesamt den kleinen CO2-Vorteil, den die Technik in den vergangenen Jahren geschaffen hat, wieder nach unten an. Das Fazit der Behörde: „Die Umwelt- und Klimaentlastung im Personenverkehr kann letztlich nicht allein durch technische Verbesserungen am Fahrzeug erreicht werden.“

Und genau das soll jetzt in Frankreich mit einer Neuregelung der Werbung für Autos erreicht werden, die nun im offiziellen Amtsblatt der Regierung in Paris veröffentlicht wurde und die im März in Kraft treten soll. Wer Reklame für ein Auto macht, wird ab dann dazu verpflichtet, auch umweltfreundliche Alternativen zu bewerben. Dazu soll immer der Hashtag „#SeDeplacerMoinsPolluer“ (Bewegen und weniger verschmutzen) verpflichtend gesetzt werden – ähnlich dem in Deutschland üblichen Zusatz „Glücksspiel kann süchtig machen“ bei Werbung für Wettanbieter.

Autohersteller müssen auf klimafreundlichere Verkehrsmittel hinweisen

Zudem müssen die Autohändler und -hersteller auch eine der drei folgenden Botschaften unterbringen: „Über Carsharing nachdenken“, „Für den täglichen Gebrauch öffentliche Verkehrsmittel nutzen“ oder „Bei kurzen Wegen lieber Gehen oder Radfahren“.

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Diese Regelung gilt für Auto-Werbung in sämtlichen Medien, sei es in der gedruckten Zeitung, im Fernsehen oder auf Online-Portalen. Umweltschützer setzen sich seit vielen Jahren für eine Regulierung der Auto-Werbung ein und hatten gar ein komplettes Verbot gefordert. Das gibt es aber nun zunächst nicht. Erst ab 2028 wird Werbung für besonders klimaschädliche Autos, darunter zahlreiche SUVs, komplett tabu.