Autorin von „Wie man seinen Ehemann umbringt“ wegen Mord an Ehemann angeklagt
Und sie könnte verurteilt werden, weil sie ihrem eigenen wichtigsten literarischen Rat nicht gefolgt war: Den Mund halten!

Diese Story klingt wie ein schlechter Hollywoodfilm. Nancy Crampton Brophy wurde als Mystery-Roman-Autorin unter anderem 2011 für eine Kolumne mit dem Titel „Wie man seinen Ehemann umbringt“ bekannt. Jetzt steht die 71-Jährige vor Gericht – wegen Mord an ihrem Ehemann. Und sie könnte verurteilt werden, weil sie ihrem eigenen wichtigsten literarischen Rat nicht gefolgt war: Den Mund halten!
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Der Küchenchef Daniel Brophy wurde im Juni 2018 in seinem Büro am Culinary Institute von Beaverton (US-Bundesstaat Oregon) erschossen. Securitykameras hatten festgehalten, wie seine Frau eine halbe Stunde vor der Tat das Gebäude betreten und 20 Minuten nach seinem Tod wieder vom Parkplatz gefahren war. Laut Staatsanwaltschaft war das Motiv Habgier. Das Ehepaar hatte finanzielle Probleme und Crampton Brophy habe insgesamt 1,4 Millionen Dollar für gleich zehn (!) Lebensversicherungen, die sie auf ihren Mann abgeschlossen hatte, kassieren wollen.

Roman-Autorin wegen Mord an ihrem Ehemann vor Gericht
Weil es keine Anzeichen eines Einbruchs oder Diebstahls gab, wurde die Witwe im September 2018 wegen Mord verhaftet. Sie pocht auf ihre Unschuld und behauptet, dass ein Unbekannter ihren Mann erschossen haben muss. Direkte Indizien für eine Tat gibt es nicht. Kein Wunder, dazu war Crampton Brophy laut Staatsanwaltschaft auch zu „erfahren“ im Vertuschen eines Verbrechens.
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In ihrer Mord-Anleitung von vor elf Jahren hatte sie zugegeben, dass sie viel über Gewaltverbrechen und Polizei-Ermittlungen recherchieren konnte: „Am Ende soll mich der Mord ja befreien und nicht dafür sorgen, dass ich im Knast lande. Und ich sage es jetzt öffentlich: Ich hasse die orangefarbene Häftlingskleidung – das ist nicht meine Farbe.“

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Nun muss sie sich wohl aber doch an die Farbe gewöhnen. Denn ihr droht eine lebenslange Haftstrafe – weil sie wohl einen schwerwiegenden Fehler beging. Während der Prozess bereits im Gange war, meldete sich eine ehemalige Zellengenossin von Crampton Brophy bei den Behörden.
Nancy Brophy droht lebenslange Haftstrafe
Anndrea Jacobs sagte aus, dass die Autorin ihr erzählt habe, wie ihr Mann erschossen wurde. Staatsanwältin Shawn Overstreet: „Die Angeklagte hat ihre Arme ausgestreckt und zu Jacobs gesagt: ‚Aus dieser Entfernung wurde der Schuss abgegeben!‘“ Was laut Gerichtsmediziner stimmt und vor dem Prozess nur den Behörden bekannt war – und der Person, die den tödlichen Schuss abgegeben hatte.
Crampton Brophys Anwältin Kristen Winemiller hat bei Gericht beantragt, die Aussage von Jacobs nicht zuzulassen, weil Staatsanwaltschaft und Verteidigung bereits beide Seiten vorgetragen hatten und nur noch die Schlussplädoyers anstanden. Jetzt muss Richter Christopher Ramras entscheiden, ob er den schwerwiegenden neuen Beweis zulässt, der der Angeklagten einen Strick drehen könnte.