Theaterbühne statt Hotelparkplatz

Auftritt eines Sonntagsfahrers: Als das Navi-Gerät spinnt, tuckert er auf eine Freilichtbühne – Vorstellung abgebrochen

Die Aufführung musste abgebrochen werden, aber die Zuschauer hatten dennoch eine vergnügliche Show gesehen.

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Freilichtbühne in Waren: Hier hatte ein Autofahrer einen ganz besonderen Auftritt (Archivbild).
Freilichtbühne in Waren: Hier hatte ein Autofahrer einen ganz besonderen Auftritt (Archivbild).dpa/Jens Büttner

Weil ihn sein Navigationsgerät in die Irre führte, landete ein Sonntagsfahrer aus Hessen quasi als Hauptdarsteller mitten in einer Theateraufführung. Das Ganze trug sich am Donnerstag auf einer Freilichtbühne in Waren/Müritz zu.

Der Mann aus Hessen wollte zu einem Hotel in Waren an der Müritz, fuhr aber zur Vorstellungszeit auf die nahe gelegene Freilichtbühne, wie der Intendant der Müritz-Saga, Nils Düwell, am Freitag sagte. „Zum Glück war die Vorstellung gerade wegen eines Regenschauers unterbrochen, sodass niemandem etwas passiert ist.“

Autofahrer achtete nicht auf Warnungen

Die sandige Müritz-Saga-Bühne mit Mittelalter-Bauten liegt in einem Bürgerpark, an dem auch Hotels sind. Der Autofahrer war dem Navi gefolgt, schob aber eine Warnbake der Theatermacher beiseite und fuhr mit seinem Wagen statt zum Hotelparkplatz auf das hell erleuchtete Theatergelände.

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„Ich habe ihm gesagt, er solle mit dem Wagen lieber stehenbleiben, doch der Mann fuhr weiter, drehte um und fuhr sich fest“, sagte Düwell. Der Wagen liege mit dem Unterboden auf, eine Abschleppfirma sei nicht mehr zu kriegen gewesen. Die Vorstellung musste dann abgebrochen werden, obwohl der Regen aufgehört hatte. Nun soll das Fahrzeug aus dem Rheingau-Taunus-Kreis am Freitag geborgen werden.

Die rund 300 Zuschauer nahmen den Vorfall mit Humor, wie Düwell sagte. Sie seien eingeladen, sich das Ende bei nächsten Vorstellungen anzusehen.

In dem Stück „Des Teufels Schergen“ geht es um die Schrecken, die marodierende Söldner und Räuber im Dreißigjährigen Krieg um 1640 herum in Mecklenburg verbreiten. Unter Regie von Düwell sorgt ein maskierter Rächer dafür, dass am Ende wieder Frieden einkehrt.