Attila Hildmann: Der „Stern“ spürt den rechtsextremen Verschwörungsideologen in der Türkei auf
Seit über einem Jahr wird Attila Hildmann per Haftbefehl gesucht. Nun wurde er aufgespürt, aber nicht von deutschen Behörden.

Erst vor weigern Tagen wurde die Berliner Justiz einmal mehr im Fall des rechtsextremen Verschwörungsideologen und ehemaligen veganen Kochs Attila Hildmann düpiert. Nachdem der bereits dank eines Lecks vor seinem Haftbefehl in die Türkei fliehen konnte, schenkte man dennoch weiterhin seinen Worten glauben, laut denen er die türkische Staatsbürgerschaft besitze und daher nicht in der Türkei verfolgt werden könne. Doch das stellte sich laut einem Bericht des „Stern“ als Irrtum heraus.
Nun ist es erneut das Hamburger Magazin, dass die Berliner Justiz ganz schön alt aussehen lässt. Denn anders als die Behörde hat das Team nun den Aufenthaltsort von Attila Hildmann ausfindig gemacht.
Attila Hildmann wohnt anderthalb Stunden von Istanbul entfernt
Demnach wohnt der ehemalige Koch, der seit Anfang 2021 per internationalem Haftbefehl gesucht wird, in der Stadt Kartepe, etwa eineinhalb Stunden südöstlich von Istanbul. Zuvor soll er sich in dem Küstenort Gömec in der Provinz Balikesir aufgehalten haben.
Hildmann hatte die Flucht in die Türkei angetreten, nachdem er von einem Haftbefehl gegen ihn erfahren hatte. Dem Verschwörungsideologen, der in der Frühphase der Corona-Pandemie durch zahlreiche Verschwörungsmythen auf sich aufmerksam machte und zu einem der Gesichter der Querdenker-Bewegung wurde, wird unter anderem Volksverhetzung und die öffentliche Aufforderung zu Straftaten vorgeworfen. Immer wieder hatte er sich antisemitisch geäußert und sich verherrlichend über die Zeit geäußert, in denen die Nationalsozialisten in Deutschland an der Macht waren.
Freizeitdetektive waren Attila Hildmann schon länger auf den Fersen
Nach Angaben des „Stern“ recherchierten Journalisten des Magazins seit Mai 2022 zum Aufenthaltsort Attila Hildmanns. Dabei hatten sie Zeitweise Unterstützung von einer Gruppe von Freizeitdetektiven, die schon länger versuchten, den Verschwörungsideologen ausfindig zu machen. Ein Mitglied der „Hildbusters“ soll auch dabei gewesen sein, als das „Stern“-Team Hildmann in seinem türkischen Versteck konfrontierte. Anschließend habe er dem Bericht zufolge direkt das deutsche Generalkonsulat in Istanbul kontaktiert.
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Bereits zu einem früheren Zeitpunkt sollen die „Hildbusters“ Hinweise zu Hildmanns Aufenthaltsort an deutsche Behörden weitergeleitet haben. Diese hätten jedoch nicht darauf reagiert.