Was als ein entspannter Morgen im Wald begann, wurde für Pilzsammler Peter A. (64) aus Bayern zum Albtraum! Während er im Frauenforst bei Kelheim auf der Suche nach Pilzen war, wurde er plötzlich von einem aggressiven Wildschwein angegriffen – und musste um sein Leben kämpfen!
Peter A., der seit über 50 Jahren regelmäßig im Wald Pilze sammelt, schilderte im „Donaukurier“ die schockierenden Szenen. „Ich hörte etwas rascheln und sah eine Wildsau, die mich im Abstand von etwa zehn Metern umkreiste. Ganz unvermittelt griff sie an, sprang an mir hoch und stieß mich zu Boden.“
Doch der 64-Jährige ließ sich nicht unterkriegen. Geistesgegenwärtig nahm er die Wildsau in den Schwitzkasten. „Zeitweise saß ich auf ihr drauf und stieß ihr mein Schwammerl-Taschenmesser in den Leib, bis die Klinge abbrach“, berichtet Peter A. Der Pilzsammler kämpfte auf Leben und Tod mit dem wütenden Tier.
Todesangst im Wald
Während des brutalen Kampfes biss das Wildschwein Peter in die Füße und trat ihm mit den Hinterläufen immer wieder in die Rippen. Schließlich riss es mit seinen Zähnen eine tiefe Wunde in seine Hand. „Wohl an die 20 Minuten habe ich mit der Sau gekämpft. Ich bekam Todesangst und hatte mich schon aufgegeben“, erklärte der mitgenommene Peter A.
Beide bluteten stark, doch plötzlich ließ das Tier von ihm ab. Barfuß – seine Schuhe hatte er im Kampf verloren – rannte Peter A. in Panik zum Parkplatz.

Wanderer auch attackiert
Dort traf er auf Wanderer Harald H. (62), der kurz zuvor ebenfalls von der gleichen Wildsau angegriffen worden war! Zu seinem Glück konnte er das Tier mit einem Wanderstock vertreiben, den er eigentlich als Schutz gegen Wölfe dabei hatte. Gemeinsam fuhren die beiden Männer sofort ins Krankenhaus. Peter A. erlitt zahlreiche Prellungen, Kratzer und eine tiefe Bisswunde an der Hand.
Die Polizei und ein Förster wurden später alarmiert und konnten die aggressive Wildsau im Wald erlegen. Bei der Untersuchung des Kadavers wurden jedoch keine Krankheiten wie Tollwut festgestellt, die das ungewöhnliche Verhalten des Tieres hätten erklären können.
Freundschaft nach Todeskampf
Das Erlebnis hat die beiden Männer zusammengeschweißt. Harald H. kehrte später sogar zum „Tatort“ im Wald zurück und holte den Beutel mit den Pilzen, die Peter A. gesammelt hatte. Er brachte sie ihm nach Hause – ein kleiner Trost nach einem Albtraum im Wald. ■