Wenn zwischen den Hauptdarstellern die Chemie nicht stimmt, bedeutet das oft einen Flop an den Kinokassen. Das trifft besonders auf romantische Filme zu. Anne Hathaway enthüllt jetzt, wie Regisseure und Produzenten sicherstellten, ob eine junge Filmschönheit und ein bestimmter männlicher Kollege für Liebesszenen kompatibel waren. „In den 2000er-Jahren – und das ist mir auch passiert – wurde es als normal angesehen, einen Schauspieler zu bitten, mit anderen Schauspielern zu knutschen, um die Chemie zu testen“, sagte die 41-Jährige der Modezeitschrift V Magazine.
Anne Hathaway hasste es, beim Vorsprechen gezwungenermaßen auf Tuchfühlung zu gehen – und das gleich mehrfach. „Ich bekam allen Ernstes zu hören: Du hast den Part und heute kommen zehn Kandidaten. Freust du dich nicht, dass du mit all denen rummachen kannst?“ Das Gegenteil war für die Jungschauspielerin der Fall. Sie zweifelte an sich selbst. „Ich fragte mich: Stimmt etwas nicht mit mir?, weil ich mich nicht gefreut habe.“ Es habe für sie nicht toll geklungen, sondern „eklig“.
Hathaway wagte damals aber nicht, sich zu beschweren oder sich gar zu weigern, sondern täuschte Enthusiasmus darüber vor, sich bei einem Casting durch eine Reihe potenzieller Filmpartner zu küssen: „Ich hatte Angst, als schwierig abgestempelt zu werden. Ich war so jung und hatte schreckliche Angst, dann alles zu verlieren. Deshalb habe ich so getan, als fände ich es aufregend, und hab’s durchgezogen.“ Die 41-Jährige legt allerdings Wert darauf, dass es sich damals nicht gegen sie persönlich gerichtet hat: „Es war kein Machtspielchen. Niemand hat versucht, gemein zu mir zu sein oder mir wehzutun. Es waren einfach andere Zeiten und heute wissen wir es besser.“
Durchbruch mit „Plötzlich Prinzessin“, Oscar für „Les Misérables“
Die Amerikanerin feierte 2001 mit ihrer Hauptrolle in der „Plötzlich Prinzessin“-Reihe den Durchbruch. Es folgten zahlreiche weitere erfolgreiche Hauptrollen, unter anderem in „Der Teufel trägt Prada“ und „Interstellar“. Für ihre Rolle in dem Filmmusical „Les Misérables“ bekam sie 2013 einen Oscar.
Für ihren neuen Film „Als du mich sahst“, an dem Hathaway selbst als Produzentin mitwirkte, sollten ihre potenziellen Drehpartner ein Lied mitbringen und eine Tanzszene mit ihr improvisieren. Kein Probe-Küssen also. Die romantische Komödie erscheint am Donnerstag (2. Mai) bei Amazon Prime Video. Hathaway spielt darin Solène, eine 40-jährige alleinerziehende Mutter. Als sie ihre 16-jährige Tochter zum Konzert der Boyband August Moon beim Coachella Music Festival begleitet, lernt sie den 24-jährigen Leadsänger Hayes Campbell (Nicholas Galitzine) kennen – und es beginnt eine unerwartete Romanze. ■