Im neuen Schweizer „Tatort“ mit dem Titel „Fährmann“ (22. Dezember, 20.15 Uhr, ARD) geht es sehr adventlich zu. Kurz vor Heiligabend schlendert Kommissarin Isabelle Grandjean über den Weihnachtsmarkt in Zürich. Unfreiwillig allein. Doch sie bleibt nicht lange einsam, im weihnachtlichen Lichterglanz lernt sie einen charmanten jungen Mann kennen – mit dem sie sich wenig später in einem Hotel vergnügt. Auch eine Art Weihnachtsgeschenk.
Gespielt wird die Kommissarin von Anna Pieri Zuercher, die im Gegensatz zu der Filmfigur ein wirklicher Weihnachtsfan ist. Und auch alles andere als einsam. „ Ich liebe es, mit meiner Familie zusammen zu sein, ich liebe es, zu kochen und den Abend vorzubereiten“ erzählt die 45-Jährige im Interview. „Die Weihnachtszeit ist eine Zeit, die mich zentriert und in der ich meine wichtigen Bezugspunkte wiederfinde.“ Dass sie Weihnachten liebe, liege auch „an all den schönen Erinnerungen, die ich aus meiner Kindheit habe“.
Liebe zur Musik kommt von der Oma
Die Kindheit verbrachte sie im schweizerischen Biel, wo sie in einer multikulturellen Familie aufgewachsen ist. Geboren wurde Anna Pieri in Bern, als Tochter einer Italienerin und eines Deutsch-Schweizers. Der Vater ein Städtebauer, die Mutter ebenfalls Architektin und dazu Kunstlehrerin.
Mit 17 Jahren begann Anna ein Klavierstudium an der Hochschule der Künste in Bern. Die Liebe zur Musik und zum Klavier habe ihr ihre Großmutter „Nonna Mimmi“, eine Italienerin, vererbt, erzählte die Schauspielerin in einem Porträt der Schweizer Illustrierte.
Der Abschluss als Pianistin reichte ihr nicht, sie schloss auch noch ein Schauspielstudium in Genf ab. Und so wechselte die vielseitig Begabte fortan zwischen Film, Fernsehen, Theater und Musik hin und her. Sie kann eine erfolgreiche internationale Karriere vorweisen, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass sie fließend Französisch, Italienisch und Deutsch spricht. In Deutschland ist sie vor allem als „Tatort“-Kommissarin Isabelle Grandjean bekannt.
Glücklich mit Ehemann Pierre und Sohn Salomon
Mit ihrem Mann, dem drei Jahre älteren Kameramann und Regisseure Pietro Zuercher, und dem gemeinsamen 13-jährigen Sohn Salomon lebt Anna Pieri in Lausanne, in der französischsprachigen Schweiz. Daheim spricht die Familie Italienisch „Und dann wieder Englisch oder Französisch. Bei uns lebt‘s!“, sagt Anna Pieri.
Eine ihrer erfolgreichsten Rollen hatte die Schauspielerin in der Fernsehserie „Doppelleben“ (2019). Dafür wurde sie 2019 mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet. Seit diesem Jahr spielt sie die Kommissarin Isabelle Grandjean im „Tatort“ Zürich. 2020 erschien die erste Folge mit der Schweizer Ermittlerin – mit deren taffen Art Anna Pieri allerdings nicht so viel gemeinsam hat. „Ich bin eine Frohnatur“, sagte sie der Schweizer Illustrierte. „Lachen öffnet alles, bringt mir Frieden.“
Sieben Tatort-Folgen mit Anna Pieri Zuercher liefen bisher in der ARD. „Blinder Fleck“ (Folge 6) vom 24. September 2023 war dabei die bisher erfolgreichste Ausstrahlung – mit einer Einschaltquote von 8,31 Millionen. ■