Donald Neely verklagt die Stadt Galveston auf eine Million Euro.
Donald Neely verklagt die Stadt Galveston auf eine Million Euro. Foto: AP/Marie D. De Jesus

Es war ein Bild, das an dunkle Zeiten erinnert. Und eines, das zeigte, dass Rassismus wohl eines der größten und am dringlichsten zu bekämpfenden Probleme der US-amerikanischen Polizei sind. Im vergangenen August führten zwei auf Pferden sitzende Polizisten den Schwarzen Donald Neely nach seiner Festnahme an einem Strick zur Polizeiwache. Nun hat der 43-jährige die Stadt Galveston im Bundesstaat Texas auf Entschädigung verklagt.

Die Anwälte von Neely teilten der Nachrichtenagentur AFP mit, dass es ihrem Mandanten bei seiner Forderung von einer Million Dollar (850.000 Euro) nicht nur ums Geld gehe. Vielmehr gehe es ihm darum zu zeigen, was „falsch und richtig für alle Menschen“ sei. In der Klageschrift bezeichnete Neely seine Behandlung als „extrem und ungeheuerlich“. Für ihn habe es sich so gefühlt, als werde er derart vorgeführt wie einst die Sklaven, heißt es darin auch.

Tatsächlich weckte das Bild, das im vergangenen Jahr um die Welt ging und bei vielen Betrachtern für Entsetzen sorgte, Erinnerungen an Episoden aus der US-Geschichte, die noch offensichtlicher von rassistischer Gewalt geprägt waren, wie etwa das Anketten von Sklaven oder Lynchmorde an Schwarzen. Viele Twitter-Nutzer klagten: Ein weißer Verdächtiger wäre niemals derart behandelt worden. Die Zeit gibt den Absendern der Vorwürfe Recht. Zumindest ist kein Fall bekannt.

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Neely wurde im August festgenommen, weil er ein Grundstück in Galveston widerrechtlich betreten haben soll. Ihm wurden Handschellen angelegt, an denen die Beamten dann das Seil anbrachten. Die auf Pferden sitzenden Beamten führten ihn anschließend durch das Stadtzentrum ab, wo mehrere Menschen den Vorfall fotografierten. Der Polizeichef von Galveston, Vernon Hale, entschuldigte sich damals für das Vorgehen der Beamten. Diese hätten „schlechtes Urteilsvermögen“ an den Tag gelegt und Neely „unnötige Scham“ zugefügt. Gleichwohl betonte der Polizeichef, bei der Methode handle es sich um eine „trainierte Technik“, die in bestimmten Fällen die „beste Vorgehensweise“ sei.