Am London-City-Airport fallen  die Flüssigkeits-Beschränkungen weg.
Am London-City-Airport fallen die Flüssigkeits-Beschränkungen weg. Imago/Marc Schüler

Wir haben uns daran gewöhnt: Seit mehr als 16 Jahren ist es an den allermeisten Flughäfen weltweit verboten, Flüssigkeiten mit an Bord zu nehmen, die in Behältern transportiert werden, die mehr als 100 Milliliter fassen. Grund dafür ist ein vereitelter Terroranschlag, bei dem zehn Flugzeuge mit in Softdrink-Flaschen gefüllten Flüssigsprengstoff in die Luft gejagt werden sollten. Doch diese Regel könnte schon bald weitgehend fallen – dank neuer Technik.

100-Milliliter-Grenze fürs Handgepäck fällt dank CT-Scannern

Denn am Flughafen London City, der vor allem von innereuropäischen Flügen angeflogen wird, ist nun die 100-Milliliter-Regel für das Handgepäck gefallen. Reisende können nun erstmals seit 2006 wieder so viele Getränke, Shampoos und Duschgels im Handgepäck transportieren wie sie wollen. Möglich machen das Ganze neue CT-Scanner mit denen die Sicherheitsschleusen auf dem Flughafen nun nach einer Testphase vollständig ausgerüstet sind.

Bislang durften nur maximal zehn 100-Milliliter-Behälter innerhalb einer durchsichtigen Plastiktüte im Handgepäck transportiert werden.
Bislang durften nur maximal zehn 100-Milliliter-Behälter innerhalb einer durchsichtigen Plastiktüte im Handgepäck transportiert werden. Imago/Shotshop

Diese sollen laut dem Guardian nicht nur dafür sorgen, dass die Kontrollen deutlich weniger zeitintensiv sind, weil die Fluggäste nicht mehr so viel aus und später wieder einpacken müssen, sondern sie machen auch die 100-Milliliter-Regel obsolet. Denn die neuen Geräte machen es den Sicherheitskräften deutlich leichter zu erkennen, ob es sich um Wasser, Saft - oder aber eine potenziell gefährliche Substanz handelt.

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100-Milliliter-Grenze fürs Handgepäck dürfte bald in ganz Großbritannien fallen

Weitere britische Flughäfen dürften bald nachziehen. Grund dafür ist ein Gesetz, dass es Flughäfen in Großbritannien vorschreibt, bis Juni 2024 die neuen Scanner zu installieren. Sind dann alle Airports mit der neuen Technologie ausgestattet, gibt es keinen Grund an den Flüssigkeitsbeschränkungen festzuhalten. 

Der London-City-Airport ist dabei übrigens nicht der erste Flughafen in Europa, der die Regelung fallen lässt. Bereits vor zwei Jahren kassierte der irische Shannon-Airport die Regelung – ebenfalls dank der neuen CT-Scanner. Auf der Homepage des Flughafens steht, dass es keine Beschränkungen mehr für Flüssigkeiten im Handgepäck gebe. Allerdings weist der Airport auch darauf hin, dass im Falle eines Transitflugs die noch in Shannon erlaubte Flüssigkeitsmenge am Umsteigeflughafen nicht durch die Sicherheitskontrolle komme. 

100-Milliliter-Grenze fürs Handgepäck: Wie sieht es im Rest Europas aus?

Das ist auch der Grund, warum der Amsterdamer Flughafen Schiphol, der auch bereits seit zwei Jahren mit den CT-Scannern ausgerüstet ist, die Flüssigkeits-Regeln noch nicht abgeschafft hat. Ein Sprecher erklärte gegenüber dem Magazin „Reisereporter“: Da die Restriktionen bezüglich Flüssigkeiten im Handgepäck an den allermeisten Flughäfen noch in Kraft sind, könnte es auf einem Rückflug oder bei einem Transfer Probleme verursachen.“

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Und wie sieht es in Deutschland aus? Bereits im vergangenen Herbst kündigte das Luftamt Süd der Regierung Oberbayern mit, dass für insgesamt 45 Millionen Euro neue CT-Scanner angeschafft werden sollen. Stück für Stück soll der Flughafen München auf die neue Kontroll-Infrastruktur umgerüstet werden. Auch der Frankfurter Flughafen soll die neuen Scanner bekommen. Wenn die neue Technik sich bewährt hat, dürfte auch hier die 100-Milliliter-Grenze fallen.