Für einen sind Gold und Diamanten ein Schatz, für einen kleinen Jungen in Großbritannien sind es seltene Lego-Teile. Er jagt den Überresten eines versunkenen Schiffscontainers hinterher. Jetzt wurde er wieder mal fündig. Er fand am Strand einen raren schwarzen Lego-Oktopus.
Diese kuriose Sammlerleidenschaft hat den Jungen aus der englischen Grafschaft Cornwall in Großbritannien in die Schlagzeilen gebracht. Er finde den „Heiligen Gral“, titeln heute die englischen Blätter. Den Heiligen Gral der Lego-Fans. Er – das ist der 13-jährige Liutauras Cemolonskas, der seit Jahren nach Lego-Teilen aus einem Schiffscontainer, der im Jahr 1997 ins Meer fiel, sucht. Nun entdeckte der Junge einen von nur 4200 Plastik-Oktopussen, die an Bord des Containers waren. Ein spektakulärer Fund, wie britische Medien am Sonnabend befanden.
Bei einem Sturm wurden 1997 rund 15 Millionen Lego-Teile ins Meer geschwemmt
Bei dem Sturm vor 27 Jahren geriet ein Frachtschiff in Seenot, insgesamt 62 Schiffscontainer fielen 20 Meilen vor Land’s End in Cornwall ins Meer. Und in einem der Container waren eben rund 15 Millionen Lego-Teile, darunter 352.000 Paar Schwimmflossen, 97.500 Tauchflaschen und 92.400 Schwerter. Liutauras Cemolonskas habe davon bis heute beinahe 800 Lego-Teile gefunden, heißt es in einer Meldung der Nachrichtenagentur PA. „Wir sind schon seit zwei Jahren auf der Suche nach diesem Oktopus“, erklärt sein Vater, mit dem der 13-Jährige zusammen die Strände nach Fundstücken durchkämmt.

Tracey Williams, die ebenfalls leidenschaftlich „beachcombing“ betreibt, wie das Suchen nach Gegenständen am Strand genannt wird, und darüber ein Buch geschrieben hat, bezeichnete den Fund als „Heiligen Gral dieses Schiffscontainers“. Sie sagt: „Ich glaube, Kraken haben etwas ganz Magisches an sich.“
„Ich denke, die Menschen mögen es, ein bisschen Lego zu finden, wenn sie den Strand säubern, und viele betrachten es als Belohnung für die ganze Arbeit, die sie sich machen, um die Strände sauber zu halten“, so Williams. Sie betreibt auch ein Social-Media-Projekt namens „Lego Lost At Sea“, mit dem sie unter anderem auf die Verschmutzung der Meere durch Plastikteile aufmerksam machen will. Gemeldete Funde trägt sie auf einer Karte ein, die Teil einer wissenschaftlichen Arbeit über die Verteilung von Plastik von verloren gegangenen Containern werden soll.

Liutauras Cemolonskas hat sich schon das nächste Ziel gesetzt: Er will einen von 33.941 ins Meer gefallenen Lego-Drachen finden. ■