Sängerin stirbt im Alter von 56 Jahren
Als Sinéad O’Connor gegen den Papst wetterte
Zwei Jahre nach ihrem Mega-Hit „Nothing Compares 2 U“ zerriss die Sängerin Sinéad O’Connor bei einem Fernsehauftritt das Bild des damaligen Papstes und löste damit einen riesigen Skandal aus.

Mit ihrer Hit-Single „Nothing Compares 2 U“ wurde Sinéad O’Connor über Nacht zum internationalen Superstar. Aber für die Amerikaner wird immer ein anderer Auftritt im Kopf bleiben, wenn sie an die Sängerin denken: In der Comedy-Show „Saturday Night Live“ zerriss sie im Live-Fernsehen ein Bild von Papst Johannes Paul II. und zog damit den Hass vieler Zuschauer auf sich.
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Bei „Saturday Night Live“ löst Sinéad O’Connor einen Skandal aus
Als Sinéad O’Connor im Herbst 1992 bei „Saturday Night Live“ auf die Bühne geht, weiß niemand, was sie vorhat. Am Ende der Show soll sie zwei Songs singen, unter anderem eine A-cappella-Version von Bob Marleys „War“. In den Proben zerreißt sie dabei ein Bild eines brasilianischen Straßenkindes, das von Polizisten getötet wurde. Beim Auftritt kommt dann der Schock: Sie zückt stattdessen ein Bild des Papstes.
Sinéad O’Connor macht auf Missbrauch in der katholischen Kirche aufmerksam
Vom Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche hat damals in Amerika keiner gehört. Anders die Irin Sinéad O’Connor: Ihre Mutter war erzkatholisch, hatte das nun berühmte Bild des Papstes immer auf ihrem Nachttisch stehen – und hat ihre Tochter jahrelang misshandelt und sexuell missbraucht. Und Sinéad O’Connor hört, dass sie nicht alleine ist: Immer lauter werden die Gerüchte, dass andere Kinder in der katholischen Kirche ähnliche Erfahrungen haben wie sie.
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Nach dem Tod ihrer Mutter behielt Sinéad O’Connor das Papstbild und ging damit auf die Bühne der beliebtesten Show Amerikas. Ganz am Ende zoomt die Kamera auf ihr Gesicht. Sinéad O’Connor hält das Bild hoch und sagt: „Fight the real enemy.“ Dann zerreißt sie es in kleine Stücke. Eine krasse Aussage, die einen Skandal auslöst.

Sinéad O’Connor: „Sie behandelten mich wie ein verrücktes Miststück“
Im Studio fassungslose Stille. Dann geht ein Aufschrei um die Welt. Der TV-Sender NBC verpasst ihr lebenslanges TV-Verbot. Fans verbrennen ihre CDs in der Öffentlichkeit. Sogar Frank Sinatra, Madonna und der Sänger Prince mischen sich ein. Sinéad O’Connor aber weigert sich, klein beizugeben. Im Nachhinein sagt sie, amerikanische Medien hätten sie nach dem Auftritt wie ein „verrücktes Miststück“ behandelt. Der Missbrauch in der katholischen Kirche wird erst Jahre später öffentlich. Für Sinéad O’Connor aber ist es zu spät: Sie wird in Amerika immer als die „arme Irre“ gelten.
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