Die „Naegleria fowleri“ verursachen Hirnhautentzündungen, könnten von Juli bis September in Gewässern sein.
Die „Naegleria fowleri“ verursachen Hirnhautentzündungen, könnten von Juli bis September in Gewässern sein. Fotos: PHIL/CDC/Dr.GovindaS.Visvesvara, dpa

Auch in Berlin verbrachten viele Menschen im Sommer schöne Tage am Badesee – und sie werden wieder planschen gehen, falls es noch einmal wärmer wird. Einem Teenager in Florida wurde genau das zum Verhängnis: Der 13-Jährige Tanner Lake Wall badete in einem See, zog sich dabei eine mysteriöse Krankheit zu – und starb nur wenige Tage später im Krankenhaus.

Über den Fall berichtete unter anderem die englische Zeitung „Sun“. Demnach sei Tanner mit seinen Freunden und seiner Familie auf einem Campingplatz im Urlaub. Nach zwei Tagen, an denen er auch in einem benachbarten See badete, wurde er plötzlich krank - und fühlte sich immer schlechter.

Tanner Lake Wall badete in einem See, zog sich dabei die Amöbe zu.
Tanner Lake Wall badete in einem See, zog sich dabei die Amöbe zu. Foto: Facebook

Sein Vater sagte „News4Jax“, sein Sohn habe über Übelkeit geklagt, sich erbrochen, zudem habe er starke Kopfschmerzen gehabt. Hinzu kam ein steifer Nacken. In einem Krankenhaus wurde zunächst eine Halsentzündung diagnostiziert. Seine Eltern wollten sich eine zweite Meinung einholen. Sie brachten ihn in eine andere Klinik, dort der Schock: Tanner war an einer bakteriellen Meningitis erkrankt. „Die Ärzte sagten, er habe sich eine parasitäre Amöbe eingefangen, es gebe keine Heilung.“

Gehirnfresser-Amöben können bis September in Seen vorkommen

Die Amöbe hatte sich wohl in seinem Gehirn festgesetzt. Tanner kam auf die Intensivstation. Dort war sein Zustand zunächst stabil, doch dann sanken seine Vitalwerte immer weiter. Die Mediziner stellten fest, dass sich Flüssigkeit in seinem Gehirn angesammelt hatte, dadurch war es geschwollen. „Dann sagten uns die Ärzte, dass Tanner hirntot sei und die Beatmungsgeräte abschaltet werden, da es keine Überlebenschance mehr gibt", sagte Tanners Mutter zu „Today“.

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Die Eltern trauern um ihren Sohn, der gern jagte, angelte, der die Natur liebte – die Natur, die ihm nun zum Verhängnis wurde. Sie raten anderen, beim Baden auf die Gefahren zu achten. Die sogenannten gehirnfressenden Amöben, lateinisch Naegleria fowleri, könnten von Juli bis Ende September in Gewässern vorhanden sein.