Erklärt mit Psychologie und Mathematik

Warum steht man beim Einkaufen immer an der falschen Schlange? Wir lösen das Rätsel!

Stehen wir wirklich immer an der falschen Schlange, wenn wir im Supermarkt einkaufen? Ja und nein. Für das Alltagsrätsel gibt es verschiedene Erklärungsversuche.

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Im Supermarkt haben wir immer das Gefühl, an der falschen Schlange zu stehen. Aber: Woran liegt es? Und welche Kasse ist die richtige?
Im Supermarkt haben wir immer das Gefühl, an der falschen Schlange zu stehen. Aber: Woran liegt es? Und welche Kasse ist die richtige?Shotshop/imago

Es ist ein Phänomen, das einfach jeder kennt: Beim Einkaufen haben wir stets und ständig das Gefühl, uns an die falsche Schlange an der Kasse zu stellen. Etwa im Supermarkt: Mehrere Kassen sind geöffnet, wir stellen uns mit unseren Einkäufen an – und obwohl wir glaubten, die optimale Schlange ausgewählt zu haben, geht es an den anderen Kassen dann plötzlich doch schneller. Woran liegt es, dass wir bei Einkaufen immer an der falschen Schlange stehen? Wir erklären das Phänomen.

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Dabei muss man sich zunächst die Frage stellen: Stimmt es eigentlich, dass wir immer an der falschen Schlange stehen? Die Antwort lautet: Ja und nein. Zunächst handelt es sich um ein Phänomen, das immer wieder beschrieben wird, aber das sich wissenschaftlich nicht erklären kann. Die Empfindung, dass man an der Kasse immer an der falschen Schlange steht, ist dabei rein subjektiv und nicht wirklich zu belegen.

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Warum stellt man sich im Supermarkt jedes Mal an die falsche Schlange?

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Der Hintergrund liegt in der Psyche verborgen. Treten wir im Supermarkt an die Kasse, analysieren wir blitzschnell, welche Schlange wohl jene sein könnte, an der wir den Einkauf am schnellsten abwickeln können. Hierfür werfen wir verschiedene Faktoren in die Waagschale: Wie viele Menschen stehen an, was haben sie in ihren Körben? Ist die Kassiererin oder der Kassierer an der Kasse eher von der schnellen oder der langsamen Sorte? Wir entscheiden uns für eine der Kassen – und sind im tiefsten Inneren davon überzeugt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben.

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An welcher Schlange im Supermarkt geht es am schnellsten – und warum stehen wir immer an der falschen Kasse? Das ist wohl eines der großen Rätsel der Menschheit.
An welcher Schlange im Supermarkt geht es am schnellsten – und warum stehen wir immer an der falschen Kasse? Das ist wohl eines der großen Rätsel der Menschheit.YAY images/imago

Wird uns dann das Gegenteil bewiesen, weil es an den anderen Kassen schneller geht, ist das eine Erfahrung, die wir als sehr schlecht bewerten. Und die sich damit auch intensiver einprägt. Denn: Sie ist mit dem Gefühl der Enttäuschung verbunden. Das Gegenteil: Stellen wir uns an der Kasse an und haben die schnellste gewählt, kommen also ohne Probleme durch den Bezahlvorgang, verschwenden wir daran überhaupt keinen Gedanken mehr. Zur Wahrheit gehört also: Wir prägen uns die schlechten Erlebnisse an der Kasse besser ein.

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Erklärung mit Mathe: Darum steht man öfter an einer langsamen Schlange

Aber es gibt auch einen mathematischen Hintergrund. Denn: Abhängig von der Anzahl der Kassen ist die Wahrscheinlichkeit tatsächlich größer, dass man an der langsameren Kasse landet. Bei diesem Denkspiel setzen wir voraus, dass sich drei Menschen gleichzeitig in gleicher Höhe an einer Kasse anstellen.

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Nur einer kann das Rennen um die größte Geschwindigkeit gewinnen – zwei Kassen werden am Ende die vermeintlich langsameren sein. In diesem Fall liegt die Wahrscheinlichkeit, bei der Auswahl der Kasse enttäuscht zu werden, also bei zwei Dritteln. Bei vier Kassen wären es dann bereits 75 Prozent – in den meisten Fällen haben wir also das Gefühl, an der falschen Kasse zu stehen.

Anstellen an der Kasse im Supermarkt: Welche Schlange ist die richtige?

Aber: Welche ist denn nun die richtige? Es ist eines der großen Rätsel an der Supermarktkasse: Stellt man sich lieber an jene Schlange mit weniger Kunden, die dafür mehr im Wagen haben – oder ist die Schlange mit mehr Kunden, die allerdings weniger kaufen, die bessere Wahl? Versuche haben gezeigt, dass ersteres richtig ist, denn das Scannen der Produkte verschlingt weniger Zeit als der Bezahlvorgang.  Sprich: Schlangen, in denen wenige Kunden mit vollen Wägen stehen, sind oft schneller.

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