Fiese Masche

Airline-Chef: Viele Rollstuhl-Passagiere täuschen Behinderung nur vor!

Um den Rollstuhlservice nutzen zu können, würden viele Passagiere ein Handicap vortäuschen, sagt Barry Biffle. Denn der Service verschafft ihnen einige Gratis-Vorteile.

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Ein Flughafenmitarbeiter schiebt einen Mann in einem Rollstuhl zum Flugzeug: Wie ein Airline-Chef nun anprangerte, wird der Service öfter von Menschen ohne Behinderung missbraucht.
Ein Flughafenmitarbeiter schiebt einen Mann in einem Rollstuhl zum Flugzeug: Wie ein Airline-Chef nun anprangerte, wird der Service öfter von Menschen ohne Behinderung missbraucht.Pond5 Images/Imago

Es klingt wie ein ungeheuerlicher Vorwurf: Laut einem Airline-Chef täuschen viele Passagiere, die den Rollstuhlservice an Flughäfen nutzen, eine Behinderung nur vor! „Es gibt einen massiven, zügellosen Missbrauch von Sonderleistungen. Es gibt Menschen, die Rollstuhlhilfe in Anspruch nehmen, die sie gar nicht brauchen“, so Barry Biffle, CEO der US-Fluggesellschaft Frontier Airlines. Der Flug-Boss will die Strafen für das Vorgehen daher verschärfen.

Biffle selbst will bei Flügen beobachtet haben, wie 20 Passagiere sich mit Rollstühlen haben ins Flugzeug bringen lassen, doch nur drei hätten den Service am Ankunftsflughafen genutzt. „Wir heilen so viele Leute“, scherzte der Airline-Chef.

Von 20 Fluggästen im Rollstuhl vor dem Abflug nutzen nur drei den Service nach der Ankunft

Einen ähnlichen Vorfall teilte ein Fluggast der Southwest Airlines im vergangenen Jahr. Auch dort nutzten nur drei Personen den Service am Ankunftsflughafen – von 20, die ihn vor dem Abflug nutzten. Immer wieder klagen Passagiere, dass viele den Service ausnutzen würden.

Laut Barry Biffle nutzen die Schummel-Fluggäste den Service, um so schneller einsteigen zu können und sich nicht anstellen zu müssen. Zudem bekommen die Rollstuhl-Passagiere die vorderen Sitzplätze im Flugzeug. Doch der Missbrauch sei sowohl für die Fluggesellschaft als auch für andere Passagiere kostspielig. So muss Frontier zwischen 30 und 35 US-Dollar (zwischen 28 und 32 Euro) als Gebühr für den Service an die Flughäfen zahlen. Für Passagiere würde der massenhafte Missbrauch zu Wartezeiten und Verspätungen führen.

Strafe für TikTok-Trend gefordert

Den Rollstuhlservice selbst stellt Biffle dabei nicht infrage. „Jeder sollte Anspruch darauf haben, aber wenn man auf einem Behindertenparkplatz parkt, wird das Auto abgeschleppt und eine Geldstrafe verhängt“, sagte er gegenüber dem US-Sender CNBC. „Es sollte die gleiche Strafe für den Missbrauch dieser Dienste geben“. Der Dienst für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist in den USA über ein Bundesgesetz geregelt und muss angeboten werden.

Schon 2022 hatte der Chef des Londoner Flughafens Heathrow die Masche bemängelt. Vor allem über soziale Netzwerke wie TikTok werde das egoistische Verhalten als cleverer Reise-Hack empfohlen. „Bitte tun Sie das nicht. Wir müssen den Dienst für die Menschen schützen, die ihn am meisten brauchen“, appellierte er an die Fluggäste. ■