9-Euro-Ticket: Preise im Nahverkehr gehen rauf! Aber: DIESER Appell an Finanz- und Verkehrsministerium soll den Billig-Fahrschein retten
Teilweise schon deutliche Tarifsteigerungen beschlossen. Doch: Es wird weiter für einen Billig-Tarif für die Öffis gekämpft.

Nur noch wenige Tage, dann ist ein Stückchen Freiheit Geschichte: Ende August endet die Laufzeit des 9-Euro-Tickets. Im September müssen alle, die die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, dann wieder blechen. Und vielerorts ist schon jetzt klar: Es wird teurer! Einige Verkehrsunternehmen ziehen die Preise an – und derweil wird mit einem Appell an Finanz- und Verkehrsministerium versucht, den Billig-Fahrschein zu retten.
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Wie die Tagesschau berichtet, müssen sich die Fahrgäste nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets vielerorts auf höhere Preise einstellen. Demnach sind teilweise schon deutliche Tarifsteigerungen beschlossen, andernorts stehen die entsprechenden Gremiensitzungen noch an, heißt es. In Stuttgart sollen die Kosten zum Jahreswechsel beispielsweise um durchschnittlich 4,9 Prozent steigen, in Nürnberg rund 3 Prozent, im Rhein-Main-Gebiet gab es eine Erhöhung um 3,9 Prozent bereits im Juli.
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Öffi-Kämpfer versuchen, den Billig-Tarif zu retten
Doch einige Öffi-Kämpfer versuchen noch immer, den Billig-Tarif zu retten – beziehungsweise einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket zu erkämpfen. Auf der Kampagnen-Seite „campact“ läuft beispielsweise noch ein „dringender Appell“ an Finanz- und Verkehrsministerium. „Mehr Menschen in Bus und Bahn, weniger Autos auf den Straßen: Das 9-Euro-Ticket ist ein Riesenerfolg“, heißt es dort. „Millionen Menschen sind klimafreundlich mobil und in Zeiten der Krise deutlich entlastet. Doch Christian Lindner (FDP) will das Ticket einfach wieder abschaffen. Wir fordern vom Finanzminister ein gutes Nachfolge-Ticket – und einen weit besseren Nahverkehr.“
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Das 9-Euro-Ticket habe alle Erwartungen übertroffen, heißt es weiter. Mehr als 30 Millionen Tickets seien alleine im ersten Monat genutzt worden – und das habe dazu geführt, dass viele ihr Auto stehen ließen. Das Billig-Ticket habe dem Klima geholfen und Menschen aus einkommensschwachen Haushalten entlastet. Die Forderung: „Verlängern Sie das 9-Euro-Ticket bis Ende des Jahres und sorgen Sie für eine dauerhafte Lösung: ein Klimaticket, das maximal 1 Euro pro Tag kostet.“
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Zudem müsse in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel investiert werden. Denn: Während der Geltungszeit des 9-Euro-Tickets war die Nachfrage so groß, dass Züge überfüllt waren, teilweise sogar geräumt werden mussten. Aber: „Die marode Bahn-Infrastruktur ist das Problem, nicht der Wunsch der Menschen, auf klimafreundliche Verkehrsmittel umzusteigen“, heißt es.
9-Euro-Ticket: Appell fordert auch den Ausbau des Öffi-Netzes
„Darum fordern wir jetzt den Ausbau des Bus- und Bahnnetzes – für klimafreundliche, sozial gerechte Mobilität. Finanziert werden soll alles durch den „Abbau klimaschädlicher Subventionen“ – etwa Steuervorteile für Firmenwagen. „Hier könnte der Bund insgesamt 46 Milliarden Euro jährlich sparen. Damit wäre ein Klima-Ticket elf Mal finanziert.“
Berichten zufolge wären viele Verkehrsverbünde offen für eine Anschluss-Lösung. Allerdings stehen auch sie durch steigende Energie- und Treibstoffpreise vor Problemen. Einnahmeverluste müssten deshalb erstattet werden. „Für die Verbünde steht bei einer möglichen Nachfolgeregelungen die Auskömmlichkeit an erster Stelle“, betonte etwa der Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart erläuterte: „Aktuell stehen die Verkehrsunternehmen angesichts der galoppierenden Energiepreise vor großen finanziellen Problemen.“ Allein um den Bestand zu erhalten und das Angebot auszubauen, sei mehr Geld vom Bund notwendig - unabhängig von einem möglichen 9-Euro-Ticket-Nachfolger.
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