"Nur Bargeld" ist out

73 Prozent fordern gesetzliche Pflicht für bargeldloses Bezahlen

Laut einer Umfrage sind 73 Prozent der Befragten dafür, dass ein Gesetz Händlern vorschreibt, mindestens eine Zahlmöglichkeit ohne Bargeld anzubieten.

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Eine Frau zahlt bargeldlos und per Funk mit einer EC-Karte an einem Kartenterminal.
Eine Frau zahlt bargeldlos und per Funk mit einer EC-Karte an einem Kartenterminal.IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.

Fast jede und jeder in Deutschland nutzt einer Befragung zufolge zumindest hin und wieder die Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens. 98 Prozent der Befragten bezahlen zumindest gelegentlich digital oder mit Karte, wie der Digitalverband Bitkom am Montag mitteilte.

Geschäfte und Restaurants, die dies nicht ermöglichen, dürften es dagegen zunehmend schwieriger haben: 76 Prozent der Befragten gaben demnach an, dass es sie stört, wenn sie an der Kasse nicht kontaktlos zahlen können. In Berliner Restaurants und Cafés ist dies immer noch ein weit verbreitetes Phänomen.

73 Prozent fordern sogar eine gesetzliche Pflicht, mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit anzubieten. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Altersgruppen: grundsätzlich neigen jüngere Menschen eher zum bargeldlosen Zahlen. Die Ablehnung von „Nur Bargeld“ und die Forderung einer gesetzlichen Pflicht ist der Bitkom-Umfrage zufolge aber auch bei Menschen ab 65 Jahren stark verbreitet.

Jüngere zahlen eher digital und mit dem Smartphone

Die„ Jüngeren“, also die unter 65-Jährigen bezahlen laut Bitkom nahezu alle zumindest hin und wieder ohne Bargeld und auch von den Älteren machten 93 Prozent diese Angabe. Spürbare Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt es vor allem bei der Art des kontaktlosen Zahlens: 83 Prozent der 16- bis 29-Jährigen nutzen Smartphone oder Smartwatch und auch bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 75 Prozent. Bei den 50- bis 64-Jährigen gaben das 68 Prozent an, bei den über 65-Jährigen nur 18 Prozent.

Das elektronische Bezahlen dürfte in Zukunft weiter zunehmen. 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie immer seltener Bargeld nutzen. 62 Prozent sagen, dass ihnen ohne Bargeld nichts fehlen würde. „Allerdings räumt auch die Hälfte ein, mehr Geld auszugeben, wenn sie elektronisch bezahlen“, erklärte der Digitalverband Bitkom.

Bitkom fordert Wahlfreiheit für Kunden beim Zahlen

„Elektronisches Bezahlen ist schnell, bequem, sicher und unter dem Strich auch für die Geschäfte effizient“, erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Kundinnen und Kunden sollten selbst entscheiden können, auf welche Weise sie bezahlen wollen, diese Wahlfreiheit sollte in Deutschland überall selbstverständlich sein.“

Die Bitkom befragte laut eigenen Angaben in der repräsentativen Umfrage im Mai 1005 Menschen in Deutschland am Telefon.■