Einer der neu entdeckten Särge wird in einen neu entdeckten Schacht gestellt.
Einer der neu entdeckten Särge wird in einen neu entdeckten Schacht gestellt. Foto: Fadel Dawood/dpa

In der antiken Begräbnisstätte im ägyptischen Sakkara haben Archäologen fast 60 hervorragend erhaltene Sarkophage entdeckt. Die ägyptischen Behörden enthüllten den sensationellen Fund am Sonnabend an der 25 Kilometer südlich von den Pyramiden von Gizeh gelegenen Stätte. Sie äußerten die Erwartung, dass an dem Fundort zu Füßen der Djoser-Pyramide, der ältesten Ägyptens, künftig noch weitere Sarkophage gefunden werden würden.

„Das ist nicht das Ende der Entdeckung, sondern der Beginn eines großen Fundes“, sagte der ägyptische Tourismus- und Antikenminister Chaled al-Anani. Die insgesamt 59 Holzsarkophage, die mit farbigen Symbolen und Hieroglyphen bedeckt sind, wurden vermutlich vor mehr als 2500 Jahren zu Zeiten der 26. Dynastie in Ägypten für die Bestattung verwendet.

Die neu entdeckten Särge werden während einer Pressekonferenz in der Grabstätte von Sakkara ausgestellt.
Die neu entdeckten Särge werden während einer Pressekonferenz in der Grabstätte von Sakkara ausgestellt. Foto: Samer Abdallah/dpa

Sakkara war die Begräbnisstätte der alten ägyptischen Hauptstadt Memphis. Ein Sarkophag mit einer gut erhaltenen Mumie wurde geöffnet. Die ersten Untersuchungen deuteten nach Angaben Ananis darauf hin, dass zu Füßen der Djoser-Stufenpyramide damals Priester, höhere Staatsbeamte und prominente Persönlichkeiten bestattet wurden. Die Sarkophage sollen ins neue Große Ägyptische Museum gebracht werden, dessen Eröffnung mehrfach verschoben wurde und nun für das kommende Jahr geplant ist.

Erst im November 2019 hatten Archäologen in Sakkara einen bemerkenswerten Fund gemacht: Sie entdeckten dort eine Grabkammer mit mehr als 75 Katzenstatuen und zahlreichen mumifizierten Tieren, darunter vermutlich erstmals auch Löwenbabys. In Sakkara wurden Experten zufolge Hunderttausende Tiere geopfert und in Gräbern deponiert.

Allein in dieser Anlage seien jährlich Zehntausende Ibismumien deponiert worden, insgesamt rund 1,75 Millionen, so die Forscher. In der Tiernekropole von Tuna el-Gebel seien es sogar vier Millionen – so viele wie von keiner anderen Stätte bekannt. Mit dem Verschwinden der Art in Ägypten im 19. Jahrhundert dürften die Rituale nichts zu tun haben. Wissenschaftler vermuten eher, dass Bevölkerungswachstum, Städtebau und die Zerstörung von Lebensräumen zum Ende des Heiligen Ibis in Ägypten führten.