2,5 Kilometer bei 2 Grad Wassertemperatur: Chilenin schwimmt durch die Antarktis
Den nicht ganz ungefährlichen Rekordversuch unternahm die Schwimmerin, um auf die Abschmelzung der Antarktis hinzuweisen.

Man muss schon ziemlich hart drauf sein, um ohne Überlebensanzug in 2 Grad kaltes Wasser zu springen. Denn bei solchen Temperaturen kann es schnell lebensgefährlich werden, wenn man nur einen Badeanzug am Leib hat. Trotzdem hat es eine Schwimmerin aus Chile gewagt – und es wurde gefährlich.
Denn als Barbara Hernandez das Ziel ihres waghalsigen Rekordversuchs erreicht hatte, betrug ihre Körpertemperatur nur noch 27 Grad: Dann ist die Herzfrequenz erhöht, die Atmung geht schwer und das Bewusstsein ist getrübt. Aber die 37 Jahre alte Chilenin hat es geschafft, schwamm als erste Person 2,5 Kilometer durch die Antarktis – in einem normalen Schwimmanzug ohne Brille, Badekappe oder Gehörschutz.
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Sie nahm die besondere und gefährliche Herausforderung auf sich, um auf die Abschmelzung der Antarktis hinzuweisen.
Gefährlicher Rekordversuch in der Antarktis
Kurz nach der Hälfte der Strecke habe sie „etwas Kaltes in meinem Herzen“ gespürt, berichtete Hernandez – ein Anzeichen für eine beginnende Unterkühlung mit dem Risiko eines Herzinfarkts. Sie setzte ihr Rennen am 6. Februar unvermittelt fort, bis sie die Zielmarke in der Mitte des Ozeans erreichte. „Es war sehr hart“, sagte Hernandez nun der Nachrichtenagentur AFP: „Nach der ersten Meile hatte ich das Gefühl, dass ich die Boje nie erreichen würde. Ich spürte, wie meine Arme schwerer und schwerer wurden. Aber darauf habe ich mich nicht konzentriert.“

Sie behielt ihr Ziel immer im Blick. „Was mir Angst macht, ist, dass die Antarktis weiter schmilzt“, sagte Hernandez, die letztlich 45 Minuten und 30 Sekunden für die Strecke brauchte: „Als ich geschwommen bin, habe ich unter anderem daran gedacht. Meine Beine taten weh, aber ich fühlte mich stark. Ich dachte: Das ist nicht nur für mich, das ist die Sache, die wir sichtbar machen wollen. Das gibt dir Auftrieb.“