Die Busse brannten vollständig aus.
Die Busse brannten vollständig aus. dpa/Andreas Rosar

Der Verdacht lag von Anfang an auf einem der beiden Elektrofahrzeugen, die wie die anderen 23 Busse in einem Depot der Stuttgarter Straßenbahn ausbrannte. Nun hat sich der Verdacht erhärtet, dass das Feuer von einem Elektrobus ausging. Eine erste Bewertung der Daten des Brandmeldesystems und der damit verbundenen Temperatursensoren ergab, dass der Ladevorgang des Elektrobusses das Feuer ausgelöst haben könnte, wie das baden-württembergische Landeskriminalamt am Donnerstag mitteilte. Es sollten noch weitere Untersuchungen erfolgen, derzeit werde aber von einem technischen Defekt ausgegangen.

Durch das Feuer waren vor einer Woche 25 Busse ausgebrannt und zerstört worden. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) berichtete bereits am Mittwoch im Landtag, dass das Feuer wohl von einem E-Bus ausgegangen sei.

60 Fahrzeuge konnten noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden

Ein Mitarbeiter hatte am Donnerstagabend Flammen auf dem Dach eines Busses bemerkt. Zeitgleich war die Brandmeldeanlage losgegangen. 60 Fahrzeuge konnten noch rechtzeitig aus der Halle im Stadtteil Gaisburg herausgefahren werden. Sie wurden auf dem Festgelände Wasen in unmittelbarer Nähe abgestellt. Die Brandermittler der Polizei konnten die einsturzgefährdete Halle zunächst nicht betreten. Anzeichen für eine vorsätzliche Tat hatte es nicht gegeben.

Auf Fotos und Videos war eine große Rauch- und Flammensäule über dem Stuttgarter Osten zu sehen. Dies schreckte viele Bürger auf. Explosionsgeräusche, die im Stadtgebiet zu hören waren, stammten von platzenden Reifen. Längere Zeit kreiste ein Hubschrauber über dem Stadtgebiet. Anwohner des Industriegeländes waren dazu aufgerufen worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Klima- und Lüftungsanlagen auszuschalten und das betroffene Gebiet zu meiden. Am Freitagmorgen stellte die Feuerwehr bei Luftmessungen keine erhöhten Werte in der Umgebung des Großbrandes mehr fest und gab Entwarnung. Anwohner konnten somit ihre Fenster und Türen wieder öffnen.

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Brennende E-Fahrzeuge für Feuerwehr große Herausforderung

Als das Feuer ausbrach, waren viele Busse noch im Einsatz. Die SSB sprach von großem Glück. Wäre der Brand mehrere Stunden später ausgebrochen, wäre das Depot voll gewesen und mehr Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen worden. Moser sagte, dass die Halle dem Stand der Technik entsprochen habe.

Nach dem Brand wurden sechs Angestellte der SSB ärztlich versorgt – zwei kamen mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus. Sie wurden aber noch am späten Donnerstagabend wieder entlassen, wie Moser mitteilte. Insgesamt seien 210 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen, um die Flammen zu löschen, teilte die Feuerwehr mit.

Brandexperten gehen davon aus, dass von E-Fahrzeugen keine höhere Brandgefahr als von anderen Fahrzeugen ausgeht. Allerdings stellt der Löschvorgang die Feuerwehr vor große Herausforderungen, da bei E-Fahrzeugen sich ein eingedämmter Brand neu entfachen kann. Ein Feuerwehrsprecher führte die Probleme beim Löschen des Brandes in Stuttgart allerdings auf das brennende Gebäudedach zurück.