Nervenaufreibende Rettung

24 Stunden Angst: 174 Insassen in Drama aus Crash-Seilbahn befreit

In Antalya in der Türkei war es zu einem Seilbahn-Unglück gekommen – ein Mensch starb. Viele Menschen waren durch den Unfall in der Höhe gestrandet. 

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Einige Personen konnten erst nach knapp 24 Stunden aus den Gondeln der Unglücks-Seilbahn in Antalya befreit werden.
Einige Personen konnten erst nach knapp 24 Stunden aus den Gondeln der Unglücks-Seilbahn in Antalya befreit werden.Uncredited/DIA Images/AP

Glückliches Ende einer dramatischen Rettungsaktion. Fast 24 Stunden mussten die letzten Insassen in einer verunglückten Seilbahn in Antalya in der Türkei ausharren. Dann kam endlich die langersehnte Rettung. Die Bergbahn war am Freitag verunglückt. Dabei war ein Mensch gestorben und zehn Personen verletzt worden.

Am Samstagnachmittag konnten nun die letzten 29 Passagiere in Sicherheit gebracht werden, wie die die Rettungskräfte erklärten. Ein Mensch war ums Leben gekommen, als ein Stützpfeiler der Seilbahn nahe dem Urlaubsort Antalya am Freitagnachmittag eingestürzt war. Zehn weitere Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums verletzt.

Ein Pfeiler der Seilbahn war umgeknickt und hatte eine Gondel getroffen. Ein Mensch starb.
Ein Pfeiler der Seilbahn war umgeknickt und hatte eine Gondel getroffen. Ein Mensch starb.Uncredited/DIA Images/AP/dpa

Stützpfeiler knickte um und krachte auf Gondel - ein Toter, mehrere Verletzte

Ein Stützpfeiler der Seilbahn Sarisu-Tünektepe in den Bergen nahe Antalya war am Freitag gegen 17.30 Uhr umgeknickt und hatte eine Kabine getroffen. Dabei brach der Kabinenboden auf, die Insassen stürzten in felsigem Gelände in die Tiefe.

Die übrigen 174 Passagiere der Seilbahnkabinen konnten nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde bis Samstagnachmittag in einer „äußerst riskanten Aktion“ nach und nach geborgen werden. Zuvor waren die Passgiere hilflos in den Kabinen in luftiger Höhe gefangen. Dabei waren zehn Hubschrauber und mehr als 600 Rettungskräfte im Einsatz.

Insassen wurden vor allem mit Hubliften geborgen.
Insassen wurden vor allem mit Hubliften geborgen.IHA/AP

Dramatische Rettungsaktion dauerte fast 24 Stunden

Unter anderem seilten die Retter einen Korb von einem Hubschrauber zu den Kabinen ab, in den die Menschen steigen mussten, wie auf Fotos zu sehen war. Der Fernsehsender Tele 1 zeigte, wie ein Kind aus einer der Kabinen in Sicherheit gebracht wurde. Eine Frau brach in Tränen aus und küsste den Boden, nachdem sie gerettet worden, wie Videos zeigten.

Die Seilbahn war Anadolu zufolge wegen des Zuckerfests am Ende des Fastenmonats Ramadan besonders stark besucht.

Die Behörden nahmen Ermittlungen auf. Gegen 13 Verdächtige wurde Haftbefehl erlassen, darunter die Chefs des Seilbahnbetriebs. Auslöser des Unglücks seien „Mängel und Rost an den Verbindungspunkten der Stützpfeiler“, erklärte Justizminister Yilmaz Tunc. Auch die Rollen der Seilbahn seien nach ersten Untersuchungen in schlechtem Zustand gewesen.

Laut Angaben des Betreibers ist die Seilbahn seit 2017 in Betrieb und besteht aus 36 Kabinen. Sie befördert ihre Gäste auf den Gipfel des Tünektepe in eine Höhe von 605 Metern. Die etwa 1,7 Kilometer lange Fahrt dauert rund neun Minuten. In einer Kabine finden demnach sechs Menschen Platz. 1200 Personen können pro Stunde befördert werden. Vom Gipfel bietet sich eine Aussicht auf Antalya und das Mittelmeer. Die Stadt Antalya ist ein beliebtes Touristenziel – auch für deutsche Touristen.