Eine Illustration des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2.
Eine Illustration des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2. Foto: Imago-Images/Knut Niehus

Innerhalb von 24 Stunden gab es in Deutschland 11.287 Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2. Diese Zahl veröffentlichte das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen. Damit hat Deutschland erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie den Wert von 10.000 überschritten.

Mit diesem Rekordwert stieg auch der Sieben-Tage-Mittelwert, der ein geeignetes Mittel ist, um Wochenend-Schwankungen auszugleichen, auf über 7000 gemeldete Neuinfektionen am Tag. Während der ersten Welle im März lag der Höchstwert dabei bei rund 5800 Fällen pro Tag. Die Kurve zeigt weiter stark nach oben. Erstmals mehr Fälle an einem Tag als im Frühjahr wurden vor genau einer Woche gemeldet. Damals waren es noch 6638. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühling vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Die Zahl der Tests kann nicht ursächlich für den starken Anstieg sein

Doch allein an der Zahl der Tests kann dieser Anstieg nicht liegen. Seit Anfang September schwankt die Zahl der Coronatests pro Woche zwischen 1,1 und 1,2 Millionen - mit ganz leicht steigender Tendenz. Die Positivenrate ist in der Zeit jedoch von 0,75 auf 3,63 Prozent gestiegen. Seit zwei Wochen steigt der Probenrückstau erneut an. Einige Labore wiesen auf Lieferschwierigkeiten für Arbeitsmaterialien hin.

Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

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Zuletzt lagen knapp ein Drittel aller vom RKI erfassten Kreise und Städte über dem Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche (Datenstand 21.10.), ab dem vielerorts verschärfte Infektionsschutzmaßnahmen greifen. Bei rund 30 Kreisen und Städten lag der Wert sogar über 100.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 392.049 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9905. Das waren 30 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es inzwischen etwa 306 100 Genesene.