Abschied von einem ganz Großen: TV-Legende Alfred Biolek (†87) ist „friedlich eingeschlafen“
Der frühere Fernsehmoderator und Talkmaster sei in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen.

Der Entertainer Alfred Biolek ist tot. Er starb am Freitagmorgen. Der frühere Fernsehmoderator und Talkmaster sei in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen, sagte sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie der Deutschen Presse-Agentur. Biolek war seit längerem gesundheitlich angeschlagen gewesen. Vor dem Tod hatte er keine Angst. „Wenn er kommt, dann kommt er. Und in meinem Alter darf der Tod auch zu mir kommen“, sagte er vor knapp drei Jahren der „Bild“-Zeitung.
Damals sagte er auch: Was nach dem Tod kommt, „das weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob überhaupt etwas danach kommt, obwohl ich gläubig bin. Was nach dem Tod kommt, hat mir noch keiner erzählen können.“ Nun kann er die Erfahrung selber machen. Er wurde 87 Jahre alt.
Biolek gilt als einer der Pioniere der Talk- und Kochshows in Deutschland. Er war eng mit dem WDR verbunden. Mit Rudi Carrell entwickelte er dort zum Beispiel die Samstagabendshow „Am laufenden Band“, die erfolgreichste Sendung der 1970er Jahre. Parallel sammelte er im „Kölner Treff“ erste Moderationserfahrung.

Alfred Biolek: Einer der ganz großen Entertainer
Biolek bekam mit „Bio‘s Bahnhof“ ab dem 9. Februar 1978 seine erste eigene Unterhaltungs-Show. Hier konnte er auch seine Begabung als Talententdecker unter Beweis stellen. So förderte er in dieser Sendung Talente wie etwa Anke Engelke. Er hatte immer wieder Künstler in seine Sendung eingeladen, die bis dahin in Deutschland nahezu unbekannt waren und anschließend auch hierzulande Stars wurden – so zum Beispiel Kate Bush, Monty Python oder Paolo Conte.
Mit seiner Show „alfredissimo!“ (1994-2006) gilt er als Vorreiter der heutigen, beliebten Kochshows im deutschen Fernsehen. „Mit wieviel Freude und Humor er sie zusammen mit seinen prominenten Gästen zelebrierte, das war mir beim Zuschauen immer ein Vergnügen“, erinnert sich ARD-Vorsitzender Tom Buhrow in seinem Nachruf.

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Biolek war im deutschen Fernsehen über 30 Jahre ständig präsent. Er war eine eigene Marke mit drei Buchstaben: Bio. Seine Ära endete erst 2007 mit der letzten Folge von „alfredissimo“, in der er viele Jahre lang mit Gästen am Herd gestanden, geplaudert und Wein verkostet hatte. „Meine Zeit ist jetzt zu Ende“, sagte er damals.

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2010 zog er sich bei einem Sturz von einer Wendeltreppe schwere Schädelverletzungen zu und fiel ins Koma. Seitdem hatte er recht zurückgezogen in Köln gelebt. Nun starb er zu Hause in einer Wohnung.

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