Mitten im Krieg
Selenskyj feuert seinen Verteidigungsminister
Präsident nominiert Rustem Umerow als Nachfolger

Knall in Kiew. Mitten im Krieg feuert Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Verteidigunsminister. Das verkündete der Präsident der Ukraine in einer abendlichen Ansprache.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entlassung von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow angekündigt. Nach mehr als 550 Tagen Krieg brauche das Ministerium „neue Ansätze und andere Formate der Interaktion sowohl mit dem Militär als auch mit der Gesellschaft im Allgemeinen“, sagte der Präsident am Sonntag in seiner abendlichen Ansprache. Als Nachfolger schlug er den bisherigen Chef des Fonds für Staatsvermögen, Rustem Umerow, vor.
Er erwarte, dass das Parlament seinem Vorschlag zustimme, sagte Selenskyj. Der 57-jährige Anwalt Resnikow war wenige Monate vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ins Amt gekommen.
Ukrainische Medien hatten schon in der Vergangenheit - und verstärkt in den vergangenen Tagen - darüber berichtet, dass eine Ablösung des 57-jährigen Resnikow unmittelbar bevorstehe. Resnikow hatte zuletzt immer wieder erklärt, dass er bereit sei, zu gehen, aber ein Ersatz für ihn gefunden werden müsse. Resnikow sagte, dass er mit Selenskyj über einen anderen Posten gesprochen habe.
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Skandal im ukrainischen Verteidigungsministerium
Resnikows Ministerium steckt mitten einem Beschaffungs-Skandal. Die ukrainische Zeitung „Dzerkalo Tyzhnia“ hatte herausgearbeitet, dass das Ministerium bei einem türkischen Unternehmen „Winter“-Kleidung für die Armee für 33 Millionen Dollar (30 Millionen Euro) gekauft hatte. In Wirklichkeit soll es sich dagegen um günstigere Sommerkleidung gehandelt haben.

Erst kürzlich war ein früherer Vertrauter des Präsidenten, der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojskyj wegen Verdachts auf Betrug und Geldwäsche festgenommen worden. Ein Gericht in Kiew hatte eine zweimonatige Untersuchungshaft für den früheren Unterstützer des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeordnet, berichtete Radio Swoboda. Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU erklärte, Kolomojskyj werde des Betrugs und der illegalen Beschaffung von Eigentum verdächtigt.
Der Präsident hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs wiederholt versprochen, konsequenter gegen die Korruption in der Ukraine vorzugehen. Die Europäische Union hat Fortschritte in diesem Bereich zu einer Bedingung für den von Kiew angestrebten EU-Beitritt gemacht.
In den vergangenen Monaten waren in der Ukraine mehrere Korruptionsskandale aufgedeckt worden. Im Januar wurden mehrere hochrangige ukrainische Militärangehörige entlassen, nachdem Journalisten den Kauf von Essensrationen für Soldaten zu überhöhten Preisen enthüllt hatten.