Prozess in Chemnitz

Grausamer Mord an Valeriia (9): Sie wurde in einem Schlammloch erstickt!

37-Jähriger kommt in Chemnitz vors Landgericht. Er soll die Neunjährige getötet haben, weil sich ihre Mutter von ihm getrennt hatte!

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Kerzen stehen im Sommer 2024 zum Gedenken an die getötete Valeriia auf dem Obermarkt in Döbeln. Im vergangenen Jahr hatte der Mord an dem Mädchen für Entsetzen gesorgt.
Kerzen stehen im Sommer 2024 zum Gedenken an die getötete Valeriia auf dem Obermarkt in Döbeln. Im vergangenen Jahr hatte der Mord an dem Mädchen für Entsetzen gesorgt.Hendrik Schmidt/dpa

Der grausame Tod der neunjährigen Valeriia H. im mittelsächsischen Döbeln hat vergangenes Jahr überregional für Entsetzen gesorgt. Nun kommt der Ex-Freund von Valeriias Mutter wegen Mordes vor Gericht.  Weil die sich von ihm getrennt hatte, soll er das Mädchen in sein Auto gelockt und in einen nahe gelegenen Wald gebracht haben.

Am Morgen des 3. Juni vergangenen Jahres hatte sich die neunjährige Valeriia in Döbeln auf den Weg zur Schule gemacht. Doch dort kam sie nie an. Tagelang wurde nach ihr gesucht, da war sie längst tot. Am Freitag (17. Januar) beginnt nun der Mordprozess gegen den Ex-Freund der Mutter.

Er soll das Mädchen in sein Auto gelockt und in einen nahe gelegenen Wald gebracht haben. Dort habe er mit Gewalt den Kopf des Mädchens in ein Schlammloch gepresst, bis es durch Einatmen von Schlamm erstickte, informierte das Landgericht Chemnitz zum Vorwurf der Anklage.

Valeriia H. verschwand auf dem Weg zur Schule.
Valeriia H. verschwand auf dem Weg zur Schule.Polizei Sachsen

Valeriia kannte den mutmaßlichen Täter

Das aus der Ukraine stammende Mädchen war mit seiner Mutter vor dem Krieg nach Deutschland geflüchtet. Der Angeklagte ist den Angaben nach moldawischer Staatsangehöriger. Weil ihn das Mädchen kannte, sei es unbekümmert in dessen Auto gestiegen und arg- und wehrlos gewesen. Die Anklage geht deswegen von einem heimtückischen Angriff aus. Zudem habe der Mann aus niedrigen Beweggründen gehandelt. Er sei verärgert und krankhaft eifersüchtig gewesen, weil sich Valeriias Mutter wenige Tage zuvor von ihm getrennt hatte, heißt es.

Das Verschwinden des Mädchens war an jenem Tag erst aufgefallen, als es nach der Schule nicht nach Hause kam. Daraufhin hatte eine aufwendige Suche begonnen – auch mit Hubschrauber, Drohnen, Tauchern, Spezialhunden und Hunderten Polizisten. Erst gut eine Woche später war die Leiche im Unterholz eines Waldes aufgespürt worden. Wenige Tage danach war der Angeklagte nach einer länderübergreifenden Fahndung in Prag festgenommen und später nach Deutschland ausgeliefert worden. Laut Gericht ist er aktuell 37 Jahre alt, ohne erlernten Beruf und sitzt in der JVA Leipzig in Untersuchungshaft.

Der Tatverdächtige wurde aus der Tschechischen Republik nach Sachsen ausgeliefert. Der Moldawier kommt jetzt vor Gericht.
Der Tatverdächtige wurde aus der Tschechischen Republik nach Sachsen ausgeliefert. Der Moldawier kommt jetzt vor Gericht.Robert Michael/dpa

Für den Prozess sind vorerst vier Verhandlungstage bis Ende Januar geplant. Valeriias Eltern, die den Angaben zufolge geschieden sind, sind beide als Nebenkläger zugelassen. Am ersten Prozesstag sollen mehrerer Zeugen aussagen, darunter die Mutter des Mädchens.■