Glückliches Ende einer dramatischen Höhlenrettung! Nach einem mehrtägigen Einsatz ist eine schwer verletzte Forscherin aus einer unerforschten Höhle in Norditalien gerettet worden. Die 32 Jahre alte Ottavia Piana war am Samstag beim Erkunden der Höhle Abisso Bueno Fonteno bei Bergamo abgestürzt. Am frühen Mittwochmorgen um genau 2.59 Uhr brachten die Rettungsteams die auf eine Trage gebundene Frau ins Freie, wie die Berg- und Höhlenrettung mitteilte. Ein Hubschrauber flog die Frau daraufhin ins Krankenhaus.
Die Rettungsmission gestaltete sich äußerst schwierig. Denn die erst 2006 entdeckte riesige Höhle am Nordufer des Iseo-Sees zwischen Bergamo und Brescia - ein enormes Labyrinth an unterirdischen Gängen, Wasserfällen und Seen - erstreckt sich über eine Gesamtlänge von 50 Kilometern. Nicht einmal die Hälfte davon ist erforscht.
Höhlenforscherin in dramatischer Bergung gerettet
Zuvor war es den Rettern bereits gelungen, die Frau aus dem unerforschten Teil, in den bereits bekannten Teil der Höhle zu bringen. Dennoch war die Bergung äußerst schwierig, denn der bisher bereits bekannte Teil weist dennoch enge Gänge auf. Die Retter mussten Piana auf einer Trage hindurchbugsieren. Doch die passte nicht einmal überall durch die Engen. Wo es zu eng war, halfen sie durch Micro-Sprengungen selbst nach.
Wegen gebrochener Rippen und einer Kopfverletzung konnte sie nur waagerecht transportiert werden, berichtet die „Bild“. Alle anderthalb Stunden pausierten die Einsatzkräfte, um die Frau medizinisch zu versorgen, hieß es in einer Mitteilung. Den Rettern gelang es jedoch, den letzten Abschnitt des Höhlenlabyrinths schneller als ursprünglich geplant zurückzulegen.
Laut Arzt will sie nie wieder in eine Höhle
Am Samstag war die 32 Jahre alte Forscherin mit mehreren Begleitern in der Höhle unterwegs, um den bislang unbekannten Teil zu erforschen. Die Frau arbeitete mit Kollegen an einem Projekt zur Erforschung der Höhle. Beim Abstieg in einen engen Tunnel verlor sie den Halt und rutschte in 584 Metern Tiefe ab und fiel sechs Meter in die Tiefe auf den Rücken. Dabei zog sie sich nach Angaben der Rettungsdienste mehrere Knochenbrüche und auch Verletzungen im Gesicht zu.
In derselben Höhle war die Frau bereits im Juli 2023 eingeschlossen. Damals konnte sie nach zwei Tagen gerettet werden. Der an der derzeitigen Rettung beteiligte Arzt, Rino Bregani, sagte der Nachrichtenagentur Ansa: „Sie spricht sehr wenig, aber sie sagt, dass sie nie wieder in eine Höhle gehen wird.“