Experten warnen!

Diese Drogen sind gerade hip unter Jugendlichen: „besorgniserregend“

Cannabis ist jetzt legal, aber kennen Sie die Drogen, die wirklich bei der Jugend im Trend sind? So gefährlich sind sie wirklich!

Teilen
Ein Straßenhändler verkauft mit Lachgas gefüllte Ballons. Charité-Drogenexperte warnt vor Lachgas und Benzos, die bei Jugendlichen Trend sind.
Ein Straßenhändler verkauft mit Lachgas gefüllte Ballons. Charité-Drogenexperte warnt vor Lachgas und Benzos, die bei Jugendlichen Trend sind.Annette Birschel/dpa

Rapper glorifizieren Drogen in ihren Songtexten, und beim Späti um die Ecke können Sie gefährliches Lachgas kaufen – da macht die Jugend natürlich mit. Jetzt warnen Experten vor besorgniserregenden Trends im Drogenkonsum der Teenager und werfen ein alarmierendes Licht auf die Verbreitung von Lachgas und Benzodiazepinen. Felix Betzler, Psychiater an der Charité, gibt Einblicke in die zunehmende Beliebtheit dieser Substanzen und ihre gefährlichen Auswirkungen.

Laut dem Drogenexperten Betzler zählen Lachgas und Benzodiazepine zu den aktuellen Trenddrogen bei Jugendlichen. Benzodiazepine, auch als Benzos bekannt, werden normalerweise als rezeptpflichtige Beruhigungs- und Schlafmittel verschrieben. Doch immer mehr Jugendliche nutzen sie nicht nur zur Behandlung von Schlafstörungen oder Angstzuständen, sondern auch zum „chillen“, berichtet die dpa. Dieser Trend bereitet Drogenexperten ernsthaft Sorgen. Denn das Suchtpotenzial ist laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) enorm hoch – und gefährlich sind die Drogen auch.

Diese Drogen nutzen Jugendliche zum „chillen“

Lachgas hat in den letzten Jahren als Partydroge an Bekanntheit gewonnen. Ursprünglich im medizinischen Bereich zur Betäubung und Schmerzlinderung verwendet, wird es nun zunehmend missbräuchlich eingesetzt. Jetzt warnt der Drogenexperte vor den potenziell lebensgefährlichen Folgen des unkontrollierten Konsums von Lachgas, darunter Bewusstseinsverlust und Erstickungsgefahr. Mittlerweile könne man Lachgas in vielen Berliner Spätis kaufen. „Die gibt es jetzt schon mit entsprechendem Geschmack: Vanille, Erdbeere, alles Mögliche“, so Betzler.

Verherrlichung von Drogen in Songtexten!

Besonders kritisch sieht der Drogenexperte die Rolle von Songtexten, insbesondere im Rap, bei der Verherrlichung bestimmter Drogen wie Tilidin und Benzos. Jugendliche könnten durch diese Texte dazu ermutigt werden, die Substanzen auszuprobieren, besonders wenn ihre Idole sie in ihren Liedern loben. „Wenn dort bestimmte Substanzen angepriesen werden, hat das einen Einfluss auf viele Jugendliche, die sonst vielleicht nicht damit in Berührung kommen würden“, erklärt der Drogenexperte. „Meistens geht es bei den Rappern aber nicht um Ecstasy, sondern vor allem um Tilidin und Benzos. Die Jugendlichen denken dann: Wenn ihr Idol solche Substanzen beschwört, können sie es ja auch mal ausprobieren.“

Der Charité-Drogenexperte Betzler warnt vor Lachgas und Benzos, die jetzt bei Jugendlichen im Trend sind.
Der Charité-Drogenexperte Betzler warnt vor Lachgas und Benzos, die jetzt bei Jugendlichen im Trend sind.Teresa Dapp/dpa

Eine neue Gruppe von psychoaktiven Substanzen

Darüber hinaus warnt Betzler vor einer neuen Gruppe von psychoaktiven Substanzen: den synthetischen Cathinonen. Diese seien in der Partyszene bei älteren Konsumenten zunehmend beliebt. Die Substanzen haben eine ähnliche Struktur wie Amphetamine und haben ebenfalls eine euphorisierende und aufputschende Wirkung. ■