Technische Probleme

Artemis-Rakete bleibt am Boden – NASA verschiebt bemannte Mondlandung

Die US-Raumfahrtbehörde NASA wollte bereits 2026 wieder Menschen auf den Mond bringen. Aber die Pläne verzögern sich.

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Die NASA will wieder Astronauten zum Mond schicken. Aber das Projekt verzögert sich.
Die NASA will wieder Astronauten zum Mond schicken. Aber das Projekt verzögert sich.Fotoarena/imago

Fast genau 52 Jahre ist es her, dass Menschen auf dem Mond herumspazierten. Am 11. Dezember 1972 war  „Apollo 17“ als bisher letztes bemanntes Raumschiff der NASA auf dem Erdtrabanten gelandet. In den Jahrzehnten danach folgten so einige unbemannte Mondreisen verschiedener Staaten, bis die USA beschlossen, doch wieder Astronauten auf den Mond zu schicken. 2026 sollte es bereits soweit sein. Aber jetzt kommt alles anders, denn die Technik spielt noch nicht mit.

Die von der Nasa geplante Mondmission „Artemis 3“ ist erneut verschoben worden. Die bemannte Mondlandung solle statt 2026 erst „Mitte 2027“ stattfinden, teilte die US-Weltraumbehörde am Donnerstag mit. Technische Probleme, unter anderem am Hitzeschild des Raumschiffes, bringen den Zeitplan durcheinander.

Nasa-Boss Bill Nelson sagte der Presse: „Die Sicherheit unserer Astronauten steht bei unseren Entscheidungen immer an erster Stelle. Wir fliegen nicht, bevor wir nicht bereit sind“. Die Mission war ursprünglich sogar für 2025 geplant gewesen und Anfang des Jahres bereits um ein Jahr auf 2026 verschoben worden.

Die technischen Schwierigkeiten waren bei einem unbemannten „Artemis 1“-Testflug mit dem Raketensystem „Space Launch System“ und der Kapsel „Orion“ Ende 2022 aufgetaucht. Dabei umrundete eine unbemannte Orion-Kapsel den Mond. Die Probleme seien umfangreich untersucht und verstanden und eine Lösung sei gefunden worden, sagte Nelson.

Orion-Kapsel nach dem Testflug mit der Artemis 1. Es gab Probleme mit dem Hitzeschild.
Orion-Kapsel nach dem Testflug mit der Artemis 1. Es gab Probleme mit dem Hitzeschild.Mario Tama via AP

Auch die vorbereitende Mission „Artemis 2“ wurde bereits um ein Jahr auf September 2025 verschoben. Bei dieser Mission sollen die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman und der kanadische Raumfahrer Jeremy Hansen mit der „Orion“-Kapsel rund zehn Tage lang um den Mond herum fliegen, ohne auf ihm zu landen.

Mit griechischer Göttin Artemis zum Mond

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten „Artemis“-Programm sollen erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen. Die europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an „Artemis“ beteiligt.

Reid Wiseman, Kommandant der für September 2025 geplanten „Artemis 2“-Mission, bei welcher der Mond umrundet werden soll, ohne allerdings auf ihm zu landen.
Reid Wiseman, Kommandant der für September 2025 geplanten „Artemis 2“-Mission, bei welcher der Mond umrundet werden soll, ohne allerdings auf ihm zu landen.Amid Farahi/AFP

Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den „Apollo“-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond. Konkurrenzdruck gibt es von den Chinesen. Sie wollen bis 2030 eine bemannte Mondmission realisieren.